In Frankfurt am Main schlug das BKA gestern zu und stellte einen der größten Download-Server für Urheberrechtsverletzende Daten sicher. Auf dem in den Kreisen Release-Groups (Gruppen, die Raubkopien und Filme als erstes "verteilen") als "Unreality" (UNR) bekanntem Server konnten bis zu 10 TeraByte Daten heruntergeladen werden.
Der Server war nicht öffentlich einsehbar und hatte ca. 300 Accounts über die die Gruppen Zugriff hatten um vorallem untereinander ihre "Produkte" zu tauschen und um einer schnelleren Vorverteilung Sorge zu tragen.
Seit Mittwoch 08:55 ist der Server nun nichtmehr für die knapp 16 Releasergruppen erreichbar. Die Beamten des BKA durchsuchten zusammen mit Mitarbeitern der GVU die Firmenräume des IT-Unternehmens Global Access (Gatel), dem Standort von "Unreality".
In der Wohnung des Hauptverdächtigen Marco C. wurden einige tausend Datenträger, PCs und Festplatten sichergestellt.
"Der GVU ist hier ein sehr bedeutender Schlag gegen die organisierte Internet-Kriminalität im Bereich Urheberrechtsverletzungen in Deutschland gelungen. Neben Computerprogrammen und Games stand in diesem Fall der Kinofilm im Mittelpunkt der Tätergruppe um Unreality", so GVU-Geschäftsführer Jochen Tielke.
Neben deutschen waren auch englischsprachige Gruppen aktiv beteiligt, in welchem Umfang also dieser Schlag auch die internationale Szene betrifft, wird sich erst herausstellen.
Der seit 2.5 Jahren betriebene Server steht unter Verdacht, kommerziellem Weiterverkauf der Raubkopien dienlich gewesen zu sein, dieser Punkt wurde aber in der Szene dementiert, er sei nur für die Verteilung neuen Materials zuständig gewesen.