Du bist nicht angemeldet.
@Humoristen
Ich kenne viele davon namentlich, aber die sind doch ein wenig ausserhalb meines Fokus' platziert.
"Der Tag ist so schön und die Sonne scheint hell,
gehn mer Tauben vergiften im Park."
So ungefähr sang mir der Herr Kreisler meine Depressionen aus dem Herzen angesichts der doch oft recht stupiden deutschen Lebensweise, die mir den Alltag zu vergrämen drohte.
'N paar von seinen Liedern sollten schon in Schulbüchern gedruckt sein. Sein Lied von der Freiheit der einen und der anderen zum Beispiel...
Vielleicht hat's sowas ja bei juhtjup. Zwecks romantischer Urlaubsstunden;)
@ D.h.m.g.a.n
Da hast Du ein wenig zu weit fuer mich um die Ecke geschlunzt.
Ich gestehe, das war böswillige Absicht.
@Reparationsleistungen
Danke für die Fakten. Daß die Lage so krass war, wußte ich nicht. Stell Dir die 99 Milliarden DM aus 1953 mal in ihrer wirtschaftlichen Dimension vor... Mit Zins und Zinseszins dürften das wohl die öffentlichen Schulden von heute sein... Na, der sowjetische Parteiadel wußte wohl, was er tat...
@Marshallplan
Freilich war das schlauer Eigennutz der hochehrenwerten Amerikaner.
Da gab's ja eine starke Fraktion in Wirtschaft und Politik, die gar nicht in den Krieg einsteigen, sondern sich auf (kreditfinanzierte) Unterstützungsleistungen beschränken wollten. Drum hat doch der Überfall auf PearlHarbor so ein Geschmäckle. Zumal die modernen und strategischen Wasserfahrzeuge zufällig nicht vor Ort waren.
Ein anderer Punkt dieser Strategie war die Entscheidung zur Massenbilligfrachterproduktion statt besseren Schutzes der Geleitzüge.
Mithin dürfte es das erste Mal seit dem Beginn der modernen Zivilisation sein, daß eine grundlegende Technologie nicht durch den Krieg, sondern durch das Spielen vorangetrieben wird. Mithin sind Spieleerschaffer Zukunftsbildner und Friedensbewahrer;)
... Leider ist diese These einer gewissen Beweissicherung zuzufuehren.
Du hast es so gewollt;)
Na, ich verfolge die Computerentwicklung schon seit den Neunzigern.
Was hat sich da alles verändert?
Das Internet ist entstanden. Gut, das war wohl anfangs ein Versuch die militärischen Befehlsleitstellen, elektronische Wahrnehmungssysteme etc. mit den Abschussbasen verschiedener Waffensysteme zu verbinden. Gleichzeitig entwickelten sich aber weltweit Netze für Firmen, soziale Bewegungen und Computerfreaks. Vor allem letztere waren oft auch in die Entwicklung von Spielen involviert. Diese eigenständigen Netze hatten - vor allem für die USA - den Nachteil, daß die Ansatzpunkte wesentlich dezentraler waren, als dies für die (militärische) Internetstruktur und eine gewollte (freilich alles Paranoia;) Überwachung gut gewesen wäre. Ein Parallelnetz hätte auch andere Unwägbarkeiten in sich getragen. Also war es wohl eine strategische Entscheidung, das Internet als weltweites Netz zur Verfügung zu stellen, auch wenn die Gefahr bestand, daß es sich über Jahre hinweg eher chaotisch entwickeln würde.
Also kann mer mit Fug und Recht behaupten, das Netz wäre ohne (Netz-)Spielfreaks nicht im heutigen Zustand. Vielleicht hätte sich ein ganz anderes Netz mit einer ganz anderen Infrastruktur entwickelt.
Der Arbeitsspeicher. Wer vor allem an Arbeitsspeichergrenzen damals stieß:
Audio-, Video-Bearbeiter, Lay-Outer und Computerspiele. Während erstere vor allem auf den MacAppels hantierten, waren die Computerspiele für die Heim-PCs gedacht. Auch, weil sich die Nutzung der Computer für Audio, Video, Text, Grafik vor allem auf Berufstätige im jeweiligen Fach beschränkte, was eben keine wirkliche Masse brachte. Die wirkliche Masse brachten die Spieler.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, daß ich mich für's Lay-Out mit Wartezeiten im Minutenbereich zufriedengab, wenn ich aber ein Spiel nicht spielen konnte, habe ich mich um Speichererweiterung etc. bemüht.
Die Grafikkarten waren fast von Beginn an für alle Zwecke außer dem Spielen überdimensioniert. Zudem zwangen sie vor allem zur Standardisierung. Wiederum hat's die Masse gemacht.
Die Festplatten (Speichermedien) waren freilich ein gesondertes Problem. Da dürfte vor allem Dingen die Wissenschaft und kommerzielle Interessen Antreiber gewesen sein. Aber Spiele hatten den auch arg nötig;)
Wechselspeichermedian (CD, DVD, der ganze Kram) Da würde ich einfach mal schauen, welchen Umsatz die Pornoindustrie schätzungsweise zu den Zeiten gemacht hat. Und das Vergleichen mit anderen Medien. Jedoch mag ich auch den passiven Bildschirmglotzern einen Betrag zu besseren Zukunft zubilligen;)
Aber egal.
Prozessoren, Motherboardarchitektur, Schnittstellen
Wurden soweit ich weiß auch stark daran ausgerichtet, was dem Spieler so dient.
Für den meisten Kram, den mer heutzutage als Rechnernutzer abseits von Spielen oder Spezialinteressen so braucht, reicht doch ein Computer von vor zehn Jahren aus.
Das einzige, wo schon ein Mittelklasserechner von vor zwei Jahren nicht mehr ausreicht, sind eben die aktuellsten Spieletitel.
Freilich ist da dann noch eine Unterscheidung zu machen. Da gibt es die Spiele-Industrie, die eben gemäß dem sie umgebenden Wirtschaftssystem agiert. Und dann sind da all die kleinen Schmieden, Communities, Modderszenen, die eigentlich auch nicht die neuesten Rechner benötigen. Es sei denn, sie wollen gleich wieder eine Vertriebs- oder Mehrspieler-Infrastruktur mit aufbauen. Für die eher handwerkliche Produktion von Spielen reichen die derzeitigen Maschinen auf absehbare Zeit aus.
Der natürliche Höhepunkt für Einzelspielergrafikkarten dürfte vor ein zwei Jahren ereicht gewesen sein. Im Moment treiben wohl die Online-Spiele diese Entwicklung weiter.
Eine Sonderlinie, die mir gerade nicht so im Blick ist, sind die sensorisch angesteuerten Spiele. Da hatte ich eigentlich einen massiven Vorstoß schon vor zwei drei Jahren erwartet. Aber bisher wird das nicht gepusht. Dahinter vermute ich eine politische Entscheidung. Die Wii ist ein Ansatz in dieser Richtung, wenn auch auf herkömmlicher bewegungsgesteuerten Eingabe.
Die direkt sensorische (elektromagnetische) Steuerung wird jedoch in Forschung und Gesundheitswesen vorangetrieben.
Hatte mal von einem Spiel gehört, das mitsamt Technik um die 800 € kosten sollte. Aber nie gefunden.
Aber in den nächsten paar Jahren dürfte es einen neuen Knackpunkt in der Technik geben. Ich vermute eine revolutionäre Änderung in mindestens einer der Bereiche Programmierung, Prozessorstruktur, Schnittstellen oder Prozessbearbeitung.
Der Quantensprung Richtung Nano-, Molekular- oder Atomarrechner wird wohl noch einige Zeit auf sich warten lassen. Zu erwarten ist da wohl eher eine völlig neue Form, als die konventionelle Verkleinerung desselben Prinzips.
Hab beispielsweise mal was mitbekommen, daß - frag nicht in welcher Weltgegend - irgend Nanostrukturen mit mehr als zehn schaltbaren Zuständen - vergleichbar dem heutigen 0/1-Schema - angesteuert werden konnten. Ebenso könnte ein völlig außerhalb des Blickfeldes liegendes Ergebnis irgendeiner Grundlagenforschung das Rennen machen. Bin da leicht gespannt.
Zurück zum Spielen. Da für die meisten Computernutzer unterklassige Einzelteile reichen, bleiben die Spieler, die in ihrer Masse eine weltweite Produktion wirtschaftlich machen.
Ähnliches kannst Du mit den Mobiltelefonen betrachten. Auch wenn da die Kommunikationskomponente freilich mehr zum Tragen kommt. Aber mit telefonieren allein hätte es den Boom nicht gegeben;)
Fakt ist, das weltweite Spielbedürfnis bindet menschliche Kreativität und Ressourcen, die sonstens für Blödsinn eingesetzt würden. Wenn ich auch den Rückfluss vor allem im Simulationsbereich (sic!) nicht unterschätzen mag. Die einlaufenden Gewinne werden zum Teil wieder in die Forschung investiert.
Das wäre die technische Seite. Es gibt jedoch auch eine psychische Variante des Entwicklungsschubes. Und die ist eigentlich viel interessanter.
Obwohl das Einzelspielergaming teils einen asozialen Anstrich verpaßt bekommt, schafft gerade diese Art der Interaktion eine Sondersituation.
Der Spieler läßt sich auf die Regeln des Spieles ein. Akzeptiert und verinnerlicht diese wenigstens für die Dauer des Spiels. Sämtliche im realen Leben vorgegebenen Moralvorstellungen werden zumindest stark in ihrer Bedeutung reduziert, wenn nicht gar gänzlich außer Kraft gesetzt. Dies ermöglich dem Spieler abseits der sonstigen Bedeutungen, Erfahrungen zu machen, Entscheidungen zu fällen.
Während die Menschen im Vorwendezeitalter sehr eindimensional dachten (dieses System ist für alle Zeiten, der Job bis ans Lebensende etc.), werden jetzt Parallelwelten angeboten und erlebbar gemacht.
Wichtig ist dabei nicht die (fehlende) Rückwirkung auf die reale Welt, sondern lediglich, daß es ein Umfeld gibt, in dem andere Regeln gelten und Erfahrungen gemacht werden können, die wiederum in der realen Welt nutzbar sind. Und das ist ein Massenphänomen, das in seiner Zukunftswirkung massiv unterschätzt wird.
Jetzt zu dem Punkt, warum das kein abseitiges Thema ist. Und warum auch Produktionspausen einen Sinn machen. Weil dann eben Muße ist, über den Tellerrand des jeweils notwendigen Produktionsschrittes hinauszusehen.
Du erschaffst (mithilfe anderer freilich;) ein Spiel. Wie Du das Spiel erschaffst, ist ziemlich frei. Du kannst Deine eigenen Vorstellungen (bewußt) außen vor lassen. Du kannst Dich aber auch dafür entscheiden, Deine eigenen Wichtigkeiten stärker einfließen zu lassen.
Wenn ich so Deine Ausführungen zu Filmen lese, ist mir manches zwar recht fremd, aber doch interessant. Du hast Kritikpunkte an der Realität des Filmwesens. Du hast sogar Verbesserungsvorschläge. Warum nicht diese in das Spiel einfließen lassen? Trifft ja vielleicht auf fruchtbaren Boden bei denen, die das Spiel dann spielen. Und kann mithin die Realität ein klein wenig in Richtung Deiner Vorstellungen verändern. Wer weiß, ob nicht die ein oder andere zukünftige Filmschaffende von diesem Spiel inspiriert wird.
Ich meine jetzt nicht, daß die Zielgruppeninteressen völlig umgebaut werden sollten oder so. In vielen Spielen freute ich mich schon über kleine Hinweise, daß die Entwickler noch was ganz anderes vor Augen haben.
Allein aus solchen Gründen halte ich die Randinteressendiskussion für wichtig.
Habe jetzt noch keine konkreten Vorstellungen, aber da Du Dich viel über Produktionsbedingungen/-effekte ausgelassen hast, könnte vielleicht im Kapitel "Eigenproduktion" das ein oder andere Gimmick oder vielleicht sogar ein ronspezifisches Feature eingebaut werden.
Ich würde mich auch nicht allzusehr wundern, wenn da schon was schlummert oder gar in Ton geritzt ist.
Das Thema weicht aber schon ziemlich weit vom Thema Film ab .
Und das schreibst Du in Deinem eigenen Forum! GRiiien. Nicht wieder einkrieg. Aber ganz lieb mein;)
Genug geplappert fuer diesen Post
Pffff...
So, erstmal genug für heute.
Muß mich noch ein wenig um andere schöne Seiten des Lebens kümmern.
solong g.
Stahlgewitter
... ja der wurde verfilmt - mit dem allseits beliebten/kritisierten/... John Wayne. Ich glaub heute waere er aehnlich Charlton Heston einer der Kandidaten fuer Kostuemfilme à la Captain America...
Mithin dürfte es das erste Mal seit dem Beginn der modernen Zivilisation sein, daß eine grundlegende Technologie nicht durch den Krieg, sondern durch das Spielen vorangetrieben wird. Mithin sind Spieleerschaffer Zukunftsbildner und Friedensbewahrer;)
Eine Aussage die ich wuerdig empfinde, sie als eigenstaendiges Zitat nochmals in meiner Antwort aufzufuehren. Leider ist diese These einer gewissen Beweissicherung zuzufuehren. Denn leider trifft dies halt nur teilweise zu. Der Pornographieindustrie wird ja auch der Erfolg von Beta/Vhs/CD-Rom und DVD zugeschrieben (fuer den "Heimkonsumenten").
Gleichzeitig sorgten diverse Bildquellen ja auch - zusammen mit den Bereitstellern von dubiosen Filmkopien - fuer die Vergroesserung von Bandbreiten und generell den genutzten Anschluessen (DSL, Kabel, ...).
An dieser Stelle koennte man aber beklagen, dass damit der Wissensverblendung ("Verdummung", "Verfaulenzung") Vorschub geleistet wird - Leute weniger Buecher lesen usw. .
Trotzdem finde ich Deine Aussage schoen und froehlich stimmend - fraglich ist nur, was die stattgefundene Gesellschaft fuer die Menschheit vollbringt.
Ja, wir koennen nun GPU-Computing machen (Grafikkarte berechnet atomare Zusammenhaenge usw.) aber ohne diesen Fortschritt wuerden halt schnellere CPUs entstehen und die Forscher diese nutzen usw.
Manche Entwicklungen sind halt wirklich nur fuer den normalen Konsumenten gemacht - und werden dann zweckentfremdet von Forschung und Militaer(ischer Forschung).
Gleichsam interessant ist, wie stark Preisentwicklung und Produktionstechnologie sowie Absatzmarkt korrelieren ...
Das Thema weicht aber schon ziemlich weit vom Thema Film ab .
@Humoristen
Ich kenne viele davon namentlich, aber die sind doch ein wenig ausserhalb meines Fokus' platziert. Und ja, ich kann mich an Abende der Kindheit erinnern in denen man Theo Lingen, Herrn Richter und andere "Klamottendarsteller" (ich weiss, der Lingen war von einem anderen Fach) im Fernsehen sah - zwar sicher weil Mutter das Programm waehlte, aber im Groben und Ganzen lief der Humor ja auf einem Level ab, der auch fuer Kinder geeignet war - halt das "nirgendswo anecken"-Prinzip. Seichte Unterhaltung fuer ruhiggestellte Buerger.
Ich glaube bei einer Fernsehkritik.tv-Filmtestung wird das Thema bei "Hilfe die Verwandten kommen" angesprochen.
@Kiffer
Da hast Du ein wenig zu weit fuer mich um die Ecke geschlunzt. D.h.m.g.a.n (falls nicht googlebar: da half mir google auch nicht ).
@DDR/BRD:
Ja, mit der von dir beschriebenen Aufbbauhilfe meinst Du sicher den Marshall-Plan... der wird allerdings nun vielerortens als ueberbewertet dargestellt. Er ist eher eine art Mikrofinanzierung denn Staatspusher. Den groessten Einfluss hat einfach, dass der westliche Teil Europas sich zusammenschloss und einige Zollbeschraenkungen wegfielen oder Erleichterungen erfuhren und ein freiheitlicher/liberaler Grundgedanke in vielen dieser Laender Einzug hielt bzw gefoerdert worden ist.
Zurueck zum Marshall-Plan ist dieser fuer mich ja eigentlich eher als Inlands- (sprich USA) Produktionssubvention zu sehen. Das Geld diente ja haeufig dazu, Rohstoffe aus den USA zu erwerben (in Europa war dies ja nicht immer "vorraetig"). Vergleichbar mit einer Abwrackpraemie fuer PKW ... bei einer Marktdurchdringung von >X% fuer deutsche Autos ...kurbelt man auch das Inlandwirtschaftsvolumen um diese x% (in Relation gesetzt) an.
Ein anderer Aspekt des Plans ist sicher auch die Wirkung auf die Sowjetunion und keimende Kommunismusbasen (Hunger, Noete, Kriegsvergangenheit, etc.) in allen westeurop. Laendern. Signalwirkung usw. - fuer weitergehendes landet man dann ja unweigerlich bei der Trumandoktrin.
Vorgaenge wie dieser Plan haben ja das Handeln der Russen beeinflusst ... vor allem das Ausbluten des DDR-Gebietes (die von dir angesprochenen Reparationszahlungen) hat mich ja nun nochmal nachlesen lassen:
Als die Reparationen 1953 für beendet erklärt wurden, hatte die SBZ/DDR die höchsten im 20. Jahrhundert bekanntgewordenen Reparationsleistungen erbracht.[6] Die Reparationen der DDR betrugen insgesamt 99,1 Mrd. DM (zu Preisen von 1953) – die der BRD demgegenüber 2,1 Mrd. DM (zu Preisen von 1953). Die DDR/SBZ trug damit 97-98 % der Reparationslast Gesamtdeutschlands – pro Person also das 130fache
https://de.wikipedia.org/wiki/Reparationen
Klar: Wut, Verluste und andere Grausamkeiten von Kriegen lassen sich nicht in Geldern aufrechnen aber ich kann mir vorstellen dass die Quote sich anders aus einem Geschichtsbuch rausschreiben lassen wuerde, haette es Marshall und Truman-Umsetzungen nicht in der Form gegeben.
@Dialekt
Ja, du sprachst es ja schon in einem vorhergehenden Post an: amerikanische Sprachfassungen enthalten genuegend Sprachfaerbungen (ist ja auch ein grosses Land). Die deutsche Synchronisation behaelt dann nur die internationalen Dialekte bei ... ein franzoesischer "Akzent" usw.
Das ist aber auch das, was scheinbar Probleme bei der Internationalisierung vom Schuh des Manitu bereitete (bayrisch->englisch), denn man muss dann schauen, ob die durch den Dialekt weiter charakterisierte Person mittels Texas-Dialekt nicht doch eine andere Wirkung verbreitet. Denke da ist hohe Kunst von Dual-Muttersprachlern gefragt.
@Fritz Lang:
Nun, von dem kenn ich nur "den einen" Film - und fuer die damalige Zeit waren das einfach unglaubliche Effekte. Einen schoenen Einblick liefert dazu auch der Film "Hugo Cabret" - da ja dort Lumières "Reise zum Mond" ein wenig detaillierter dargebracht wird.
Ich hatte da mal vor paar Monaten bei Youtube oder woauchimmer (ich hab fuers Mediacenter "Videosammel-Addons" die sich verschiedener Quellen bedienen) was die Geschichte von visuellen Effekten auf 20 Minuten gepresst hatte... interessantes Material dabei.
Bei Jurassic Park war ich 11-12 und naja... mich hat der Film damals schon schwer begeistert. Spannend, leicht "gruselig" ("Monster") und actionreich. Klar heutzutage sind die Kinder schon mit anderen "Handlungs"boegen aufgewachsen und viele Kniffe der grossen Regisseure wurden schon in billigsten Trickfilmen verarbeitet aber vorrangig ist ja dort die eingebundene "Action" (schnelle Ablaeufe, Schnitte, ...) ja schon auf ganz anderem Pegel als noch vor 20 Jahren.
Genug geplappert fuer diesen Post,
bye
Ron
Der Absatz danach (mit den Schauspielern) entzieht sich ein wenig meinem Verstaendnis.
Ich wollte Deinen Hilferuf, nach nicht immer "gehypten Schauspielern" ein wenig paraphrasieren.
Jetzt muß ich meinen Witz auch noch erklären:
Also gut:
Supermario, Lara Croft und Hitman sind "gehypte" Computerspielfiguren. Die Figuren in TVTower underdressed. Und um dezent darauf hinzuweisen, daß ich da auch noch Veränderung mir wünschen tät, nahm ich diesen - wie ich meinte - recht eleganten Schlenker zur Hand und warf ihn - wieder wie ich meinte - gekonnt in Richtung Spiel. Hm. Naja, mag ein wenig mißlungen sein.
@Kiffer und Exilanten:
Auch da wollte ich die feine Klinge der Ironie schwingen, was aber wohl mehr in Richtung hämische Doppelaxt ausging.
Ich meinte keinen Staatsmann im Exil.
Der Wiener Exilant sollte den Herrn Georg Kreisler vorstellen. Er als Wiener war - nach amerikanischem - auch in deutschem Exil. Der Berliner Kiffer meinte den Herrn Wolfgang Neuss, dem der legendäre Satz "Auf deutschem Boden darf nie wieder ein Joint ausgehen." zugeschrieben wird.
Beides sind Vertreter einer Kunstrichtung, die nach meiner bescheidenen Meinung ihre Vorgänger in der Weimarer Republik hatte. Claire Waldorf, Tucholski, Graf, Karl Valentin waren wohl die bekanntesten Vertreters dieser Art Komik, die sich recht frei von Ideologie und Standesdünkeln fortentwickelte. Und eben diese Vertreter hätten wohl das aufkommende Tonfilm-, Fernsehgeschäft maßgeblich beeinflussen können, wenn da nicht diese "politische Monokultur" gewesen wäre. Ich meine jetzt nicht, daß die dann alles ganz anders gekommen wäre. Doch vor allem die komische Ader wäre an deren Leistungen gemessen worden. Sie wären eine existente Größe im Kulturbetrieb gewesen, ihre Nachkommen eben in deren Fahrwasser groß geworden. Stattdessen wurden deren geistige Kinder aber geschmäht und geschasst und in die Ecke gestellt. Und gehörten doch eigentlich in die Mitte der Gesellschaft.
Derweil bestimmten Heinz Rühmann und Theo Lingen, was im deutschen Filmwesen Humor ist. So in etwa meinte ich das.
Freilich hätte ich's auch gleich so schreiben können. Aber Du meintest ja, daß das alles gohgelbar sei;)
Leider musste ich 2x erleben, dass die Schulbildung oft nur bis zum Mauerbau kommt (dann ist die "Zeit" alle).
Nuja, ähm, würde sagen, ein wenig Erklärungsnotstand behördlicherseits.
Das mit dem Mauerbau waren böse Kommunisten. Die wollten schon immer stänkern.
Wenn ich heute jedoch die Ostpolitiker mit westlichem Migrationshintergrund klagen höre über die Abwanderung von - mit hiesigem Geld - ausgebildete Fachkräfte und Wissenschaftler und ihre Vorschläge dem abzuhelfen, genauer unter die Lupe nehme, dann komm' ich lustig ins Grinsen.
Das mit der Einführung der D-Mark waren hingegen die Westzonenbesatzer. Damit wurden die Westzonen wirtschaftlich abgekoppelt. Die Gründung der BRD war auch schneller beschlossen und umgesetzt, als daß es die DDR gab. Bundeswehr/NVA, Nato/Warschauer Vertrag dito.
Dummerweise wäre dem Herrn Stalin meines Wissens auch ein neutrales Deutschland lieber gewesen, als ein geteiltes. Nun aber das ganze Deutschland in die Nato zu entlassen, wäre mitten im Kalten Krieg - ähm - nun ein wenig sehr doof gewesen, wenn mer mal betrachtet, wie sich Deutschland 10 - 15 Jahre zuvor verhalten hatte.
Nicht zu vergessen, daß die DDR die ganzen Reparationszahlungen an die UdSSR zu zahlen hatte. Die von den aus Kriegsschäden erzielten Kriegsgewinnen profitierten, saßen jedoch lustig im Westen. Und bekamen auch noch Aufbauhilfe vom Sieger.
Die laut Alliierten-Beschluß aufgelöste IG Farben generiert heute noch Kapital für die Aktieneigner.
Das alles beim Namen zu nennen, wäre ja für eine demokratische Gesellschaft mit freien Individuen sicher richtig, fällt aber irgendwie doch schwer, also muß es irgendwo anders klemmen;)
Daß die kampfgestählten, verratsgeblendeten Stalinisten, die zudem grade 12 Jahre Untergrund hinter sich hatten, mit dem Aufbau eines demokratischen Staatswesens überfordert waren, dürfte nicht weiter erläutert werden müssen. Eine Wahl der Mittel hatten sie nicht. Da gab's klare Maßgaben.
Die konnten ebenso nicht zu ihren Fehlern stehen.
Allerdings hat die ganze moralische Indoktrination zumindest dazu geführt, daß die ganze Wende gewaltfrei ablief. Was ich mir heutzutage kein bißchen vorstellen kann, sollten die Leute mal genug haben von dem Kasperletheater.
Was ich immer ein bißle gemein finde, daß die DDR mit der BRD von heute verglichen wird, statt sie mit der BRD von vor der Wende zu vergleichen.
Was mich z.B. arg stutzig machte, daß im Westen erst in den Siebzigern die Prügelstrafe in der Schule abgeschafft wurde. Naja, anderes wird ja so nach und nach bekannt, aber wohl ebenso keinen Eingang in die Schulbücher finden. Obwohl...
Allerdings habe ich auch lange keine mehr gelesen;)
Es muss nicht so protzig wie in inhaltslosen Filmen à la Transformers sein
Hm. Ich glaube, ich habe Dich da richtig verstanden.
Jedoch sehe ich das mit dem inhaltslos nicht ganz so arg. Ich meine, ein Porno erreicht seinen Zweck durch die Bedienung der speziellen Zielgruppe. Inhalt ist eben die Darstellung des Geschlechtsaktes. Für die Frauenversteher und Intellektuellen, macht mer, damit sie einen Entschuldigungsgrund zum Gucken haben, auch noch ein bißchen Inhalt dran;)= Nun gibt's eben auch Leute, die gerne Action sehen. Möglichst nur Action. Inhalt hin und her, lenkt nur ab und mer kommt dann eh nicht mehr mit. Und für die ist das dann hohe Kunst, wenn Ihr spezielles Anliegen derart genial bedient wird.
Bei Kriegsfilmen wäre mir manchmal auch lieber gewesen, wenn die keine - dramatische - Storyline gehabt hätten, statt eine plumpe, drangepappte. Vielleicht, wie Jüngers "In Stahlgewittern" (wurden die eigentlich verfilmt?). Im Vergleich zu "Im Westen nichts Neues" auf der einen und Hetzfilmen auf der anderen Seite.
Eine Darstellung wie ein Tagebuch. Aber da wüßte ich auch nicht, wie sich das wirklich umsetzen ließe. So ein Film müßte wohl eklatante Überlänge haben, um darzustellen, was Krieg ist.
Alles in allem war ich immer sehr angetan von Überschwemmungen und so'nem Kram und war immer sehr erstaunt, was so alles möglich ist. Da gibt's zum Beispiel einen sehr lustigen Drachen in Fritz Langs Nibelungenverfilmung. Freilich sah das bei Herr der Ringe gaaaanz viel besser aus. Allein die Flüge durch die Ork-Werkstätten. Meine Fresse, an sowas kann ich mich schwer sattsehen. Als ich Jurassic Park das erste Mal sah, war ich enttäuscht über die geringe Zahl an Sauriern, die da gezeigt wurden.
Die Effekte sind's auch nichtmal, die mir so abgehen.
Hm. Es ist eher der Weichzeichner... So in der Art, wie der Blaufilter, der eine zeitlang Mode war, um Nachtszenen darzustellen. Das nervte mich echt gewaltig. Und das war nicht Handschrift, sonder Muß.
Auch die ganze Raumschiffsache ist für mich Grund genug, Filme zu gucken. Bin auch kleiner X3-Fan und freue mich auf den Nachfolger. An dem bauen sie wohl auch schon 6 Jahre und nun ist ein gemaliges Ende abzusehen. Die Raumstationen in Bewegung zu betrachten oder auch die Schiffe, das hat echt was. Für die vielen krassschönen Grafikspieleren danke ich den Herren und Damen Codern immer sehr. (Freilich auch für die eingebaute Logik und Wirtschaftssystem und und und.) Aber die Grafiken sind ja bewußt bestaunbar.
Und ich sehe ja auch ein, daß mer dafür Leuchttürme bauen muß, die eben auch teuer sind. Aber das ist eben Championsleague.
Aber das geht eben nicht ohne Kreisklasse. (Ich hatte echt befürchtet, daß sich die Himmelblauen ihren Exiltrainer zurückholen wollen;) Irgendwann wird durch den massiveren Gebrauch solcher Effekte der Kram auch wieder billiger also Allgemeingut. Der Tonfilm war damals ja auch nicht gleich die Massenware an sich.
Das ist übrigens ein Punkt, der mich zu Optimismus verleitet. Die ganze Entwicklung der Computertechnik wäre so nicht möglich ohne die Hunderte von Millionen Computerspieler. Mithin dürfte es das erste Mal seit dem Beginn der modernen Zivilisation sein, daß eine grundlegende Technologie nicht durch den Krieg, sondern durch das Spielen vorangetrieben wird. Mithin sind Spieleerschaffer Zukunftsbildner und Friedensbewahrer;)
Das schlimme ist aber, dass ich mit Sicherheit ordentlich saechsel... nur auf Film hoert man dass weeeeeitaus schlimmer heraus.
Nee, das schlimme ist, daß - freilich gibt's da sicher schlaue Gründe für - die Dialekte oft keinen normalen Platz im (deutschen?) Film hatten. Sie wurden zu oft als Typenbezeichnung genutzt.
Als ich im verlaufenden Wagner-Jahr ein Hörspiel hörte, in dem der Wagner ganz angelegentlich sächselte,... tja, das wäre vor zehn Jahren wohl kaum möglich gewesen. Ich glaube, auch da war der ostdeutsche Film mutiger, als der westliche. Die Menschen eben auch mal ihre Sprache reden zu lassen. Weil der Dialekt oder wenigstens die Färbung ja nicht nur vom Assiproll gesprochen wird, sondern auch vom hiesigen Hochschulprofessor. Und der ist deswegen keen Trollo, sondern genauso ernstzunehmen.
Wenn 70 Prozent der Deutschen regelmäßig Fernsehgucken, dann kannst auch davon ausgehen, daß sie das "Gesehene und Gehörte" in ihr Realitätsbild übernehmen.
Und wenn die Dialekte, dann immer noch Typenbezogen eingesetzt werden... Der Kaschper sächselt, der Puzilist berlinert, das Krokodil (hm?)...
Also, schoam di net, sächsscher buar.
solong g.
Denn in die Annalen der Geschichte geht der Pharao ein, der die Pyramide baute. Und wenn die dann dreikommafünf Grad außer Lot steht, rätseln später Heerscharen von Wissenschaftlern, was der uns damit sagen wollte...
Mein Text des Tages... gefaellt mir richtig .
Der Absatz danach (mit den Schauspielern) entzieht sich ein wenig meinem Verstaendnis.
@Kiffer und Exilanten:
Wuesste jetzt auf Anhieb keinen BRD-Staatsmann der sein Exil in Wien gesucht hatte. Brandt war meines Wissens nach im Exil in Oslo als die politische Monokultur Deutschland heimsuchte. Leider musste ich 2x erleben, dass die Schulbildung oft nur bis zum Mauerbau kommt (dann ist die "Zeit" alle). Man hat zwar n bissl was ueber Rosinenbomber, Montanunion usw. gehoert, aber richtig aufgefaechert worden ist das nicht. Viel mehr wird immer noch auf das "Verstehen des 2. WK" getrimmt - wissen wie es zu so etwas kommt, Ausloeser, Reaktionsbeschleuniger und Detonationsort sozusagen.
Ich denke ein wenig schwimmt da noch immer der Entnazifizierungsansatz mit in der Lehrbruehe herum.
@Visuelle Kraft von Filmen:
Ich hoffe Du hast mich da nicht falsch verstanden. Natuerlich mag ich Filme die visuell "Bling Bling" dabei haben. Es muss nicht so protzig wie in inhaltslosen Filmen à la Transformers sein, besser ist es, wenn Effekte einfach die visuelle Qualitaet eines Filmes bereichern: Schau mal was beim grossen Gatsby (noch nicht geschaut, nur halt mal den VFX-Trailer gesehen) an Effekten generiert wird. Komplette Skylines, Waende eines Palazzos, Autos werden da per computergenerierter Bilder eingebunden. Es wirkt nicht "hey wir koennen das", es wirkt viel mehr "es war wirklich beim Dreh dabei" - und diese Effekte sorgen aber dafuer, dass das "passive Auge" sich in die gezeigte Welt einleben kann. Es wirkt nicht wie ein Kammerspiel (wo es natuerlich auch geniale Stuecke gibt) sondern wie eine grosse Welt von anno-dazumal eingefangen in modernes Equipment.
Klar, da ist vieles wie "Weichzeichner" oder halt uebertrieben "schmutzig" - aber dies ist ja dann wieder die Handschrift der jeweiligen Kuenstler (2D, 3D-Artists, Regie, ausfuehrende Produzenten...).
Soll im Grunde nun heissen, dass ich es mag, wenn Filme mir heutzutage keine Pappmaché mehr als Raumschiffkonsole zeigen muessen. Allerdings muss auch ein gewisser "Machbarkeitseffekt" repraesentiert werden (vgl mal die Raumschiffdesigns der 80er/90er und die von duesteren Neuzeit-Sci-Fi - oder das Prinzip von "Replikatoren" und "Konzentraten"). Klar, frueher, als unverwoehnter Filmfan, wirkte vielleicht eine Miniaturwelt ueberspuelt von 100l Wasser noch nahezu real, aber fuer mich ist dies einfach nicht glaubhaft und ich muss dann eher ueber einen solchen Film lachen ... auch hier spielt die visuelle Qualitaet eines Filmes eine Rolle.
Wenn nun kein Geld fuer eine solche "Effektdarstellung" vorhanden ist - dann muss halt umgeplant werden und die Szenen sind anders darzustellen. Die Idee von dir, dies nun an mehrere Studios/Teams aufzuteilen ist nicht umsetzbar: Du bekommst dann eine Szene mit einer schoen gemachten Ueberschwemmung einer Bruecke (Sturmflut) aber dann einen billiggemachten Zusammenbruch einer X-beliebigen Sehenswuerdigkeit die ein Zuschauer kennt (Eiffelturm, ...).
Was aber schon gemacht wird, ist: Ein 3D-Modell eines Monsters wird von Team X erstellt, geriggt, texturiert usw. Das Motioncapturing hingegen macht Team Y nach Anforderungen von Team Z. Team Z bekommt aber von Team B vielleicht auch andere Assets (also Gebaeudemodelle usw.) - je nach Spezialisierung der Teams.
@Elsterglanz
Ja es mag auch ein anderer Dialekt sein. Fuer mich spielt Thueringisch und Saechsisch in der gleichen Liga - und vorallem im Mischbereich bin ich mir nie ganz so sicher wie ich es zuzuordnen haette. Das schlimme ist aber, dass ich mit Sicherheit ordentlich saechsel... nur auf Film hoert man dass weeeeeitaus schlimmer heraus.
bye
Ron
Zuerstmal best Ron scheint mir fast, Du hast den falschen Beruf. Über Computerspiele habe ich Dich noch nicht so umfassend und leidenschaftlich schreiben sehen;)
...da mir die maechtigen Freunde, Super-Google, Magic-Bing et al. natuerlich auch pikant bekannt sind.
Oh, verzeih Er mir die vorlaut, als belehrung zu verstehenden Worde. Wöllte mitnichten Ihro hochehrenwerteste Freunde durch zweifelndes Infragestellen ihres Wissens heruntermalädieren.
Hm. Meinst, ich soll mich mit'm Schreim, auf's wesentliche beschränken, den Rest googelste Dir? Na, bei Gelegenheit starte ich mal einen Versuch;))
Auf alle Fälle schreibe ich lieber selbst was dazu, als den mächtigen Freunden die Deutungshoheit vollends zu überlassen. Und jedesmal vorher googeln, um zu wissen, ob das Netz mit meinem Wissen kompatibel ist, kommt mir auch irgend bescheuert vor;)
... da bin ich vom heutigen Pomp und Glanz wohl schon zu beeinflusst - sprich Filme von heute
Irgendwann haste den süßen Brei satt und wendest Dich mehr dem Inhalt denn der Form zu;)
@Nachkriegskomoedianten:
... "subtile" Humor bzw. der "um die Ecke Witz"...
Das wiederum hatte ich nicht bedacht, daß diese Art Humor die Bedingungen der Diktatur geradezu brauchte, um zu einer Kunstform zu werden. Im "Eulenspiegel" gab's sogar immer ein Kreuzworträtsel, daß sich dieser Stilform bediente. War recht lehrreich und spassig.
Für die öffentliche Auseinandersetzung mit und über Satire, Komik und Komödie ist freilich die Gesellschaftsform Diktatur nicht so geeignet. Wenn es dann noch sowas wie "Entnazifizierung" gibt, dann feiert die Heuchelei doch gleich - diesmal im demokratischen Gewande - fröhliche Urständ. Und es ist schwer, in einem gesellschaftlichen Umfeld vornehmer Heuchelei, sich dieser zu entziehen. Daß es dennoch möglich war, stimmt mich froh. Doch waren diese Exemplare deutschen Wesens doch gleich wieder die schwarzen Schafe. Volksverräter durfte mer ja nicht mehr sagen. Der Wiener Exilant, später dann der Kiffer aus Berlin (nu googel Dir mal eins oder kennste die?) waren Vertreter einer Kunstrichtung, die zwischen den beiden Kriegen in Deutschland blühte. Begleitet von einer Presselandschaft, deren Äquivalent ich erst nach der Jahrtausendwende in Deutschland wiederfand. Noch der Serbienkrieg wurde - außer in den Mäkelblättern der Schmuddelkinder (googeln!) - von allen öffentlichen Stimmen begeistert begrüßt. Ein Volk - eine Stimme. Seither hat sich ja doch einiges bewegt. Auch, wenn ich in den letzten anderthalb, zwei Jahren wieder leicht ins Zweifeln komme, ob die Meinungsfreiheit von den Meinungsproduzenten in ihrer Grundsubstanz verstanden oder gemeint ist.
In dem Sinne sehe ich eben auch Filme. Was Dir auf der visuellen Ebene möglich scheint (Fehler, Kompromisse, etc. zu erkennen), läßt mich manchmal auf der inhaltlichen Seite schier verzweifeln. Der intellektuelle Hochglanz der da verzapft wird, ... naja, Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht ändern kann;)
@kolorierter HdR:
Ich fand, die Schattenreiter gewannen durch die Kolorierung (so merkwürdig sie auch aussah) übelst an Bedeutung. Dagegen waren die in der - für mich genialen - Triologie naja, so Märchenbuchgruseltiere. Leider war der Film ja unvollständig...
@Nekromantik:
... dass ich mich da thematisch nicht wirklich rantraue...
Na, wie gesagt, mich nahm eine Freundin mit rein. Ich hatte keinen Plan und ins Kino wollten wir eh mal. Unvergeßliches Date.
Zur filmischen Umsetzung. Aus meiner Sicht: fantastisch. Wenn das nicht so gut gewesen wäre, wäre ich recht bald wieder draußen gewesen. Ein Zustand zwischen fasziniertem Staunen und anfallsweiser Übelkeit. Auf DVD hätte ich ihn wohl kaum zu Ende geschaut.
Mir war übrigens nicht klar, daß das eine deutscher Film ist.
@Im Banne der Rouladenkoenigin:
Auf die Gefahr hin, daß das auch bei Googel irgendwo steht. (Hm. klingt nach 'ner Nachricht;)
Ich lernte die "Elsterglänzer" zu 'ner Zeit kennen, als ihre CDs noch als Fanprojekte durch die Gegend kopiert wurden. Zumindest ihre Konzerte brauchen keine Werbung. Das ist, so wie ich's mitkriege ein Community-Projekt. Und von daher schon mal ganz angenehm.
Einige ihrer Coversongs führten dazu, daß ich plötzlich mit den Originalen was anfangen konnte. Und die Jacke aus Holz hat es in meine interne ewige TopTen geschafft. Ihre Film-Synchronisationen sind teils für meinen Geschmack so heftig, daß ich nur dran zu denken brauche und fange an mit breit grinsen. Und die fand ich anfangs eher ... naja... unbedeutend bis nervig.
Hatte auch damit zu tun, daß ich die Originale nicht kannte.
Ist halt auch eher Lokalkunst. Volkskunst im besten Sinne. Die werden in späteren Jahrhunderten zu Erklärung des wahrhaft psychischen Zustandes dieser Nation herangezogen. Der ganze offizielle Kram hingegen als System-Propaganda abgelegt.
Viel hat auch mit der Spielerei mit Begriffen zu tun, die es wohl nie in den Duden schaffen werden. Also eine Art chaotische Wortbibliothek. O.k. ich beziehe mich gerade mehr auf das Gesamtwerk, denn der Film selber hat so einige Längen. Aber dafür ist er in der Region - sogar im Oberzentrum Halle - in den Multiplex-Kinos gelaufen. Was wohl mehr mit den Charakterskills der Protagonisten zu tun hat, denn der Qualität des Films geschuldet ist. Im wesentlichen wohl Unerfahrenheit. Aber was willste machen, wenn die Community nervt, sie sollen doch mal 'nen Film drehen. Wird in Eisleben wohl echt ein Volksfest gewesen sein, die Drehtage.
Aber eins hast Du mit der Bemerkung geschafft. Ich zieh mir den Film demnächst nochmal rein. Einfach um ihn auf "sächsisch" abzuchecken. Diese Benamsung bin ich aus westlicheren Landesteilen gewohnt. Für mich selbst hat das wenig mit sächsisch zu tun. Für mein Gehör gibt's zwischen Leipzig und Halle eine ziemlich grobe Sprachschwelle. Von der Sache her ist das eher Richtung Harz zu verorten. Mansfeldisch eben.
Hm. Wenn ich mich recht entsinne, wurde Sachsen einige Zeit von Wettinern regiert. Ob die die Fremdsprache dann zuhause eingeführt haben?
Was mich auf das Thema Synchronisation bringt. Vermutlich sind wir, was die Hochkultur Kino-Film angeht, ziemlich verdorben. Wenn nämlich bei - vor allem wohl - amerikanischen Adaptionen in der Synchronisation die Original-Sprachfärbungen konsequent ins deutsche übertragen geworden wären, wären die Hörgewohnheiten bezüglich der Dialekte im Deutschen eine andere.
Daß Sächsisch in Filmen stets mit einer gewissen Geisteshaltung verbunden ist, darf wohl kaum den Sachsen angerechnet werden, sondern eher dem deutschen kulturaristokratischen Lümmel. Ich sach nur: Jeld verdürbt den Charaktor. (Na, wat meent Gohgel dazu?)
@visuelle Attraktivitaet von Filmen
Damit ein Filmschaffender seine Kreativitaet ausleben kann, braucht er finanzielle Mittel
Ja.
Die Frage ist aber, in welcher Höhe. Mich erinnert vieles dabei an Kindergartenspiele. Weil, der Dänni jetzt so'n Tretauto hat, müssen alle. Und der blöde Kevin fährt immer noch mit seim voll doofen Dreirad.
Ich bin da mehr praktisch veranlagt. Was braucht die Story? (oder die Spielidee) Ist das so und so nötig? Rechtfertig der Einsatz dieses Mittels den Verbrauch an Ressourcen? Könnte ich das irgend umgehen, ohne daß es den Inhalt verfälscht? Muß ich vielleicht sogar auf gerade in Mode gekommene Mittel verzichten, weil sie der Story schaden könnten, die Assoziationen eventuell auf Film XY lenken?
Mir ist - auch bildtechnisch - eine klar erkennbare Handschrift lieber, als dieser westliche Einheitsbrei. O.k., dann fallen halt bestimmte Herkunftsländer leichter aus meinem Aufmerksamkeitsbereich. Aber mei, bin i der Herrgott?
Die Leute vom Film (wie alles Kreative Volk) sollen genug zum Leben haben, ok. Und auch nicht nur Brot und Rüben auf'm Tisch.
Die gute Frau an der Tanke, die sich nachts die Ohren abfürchtet, muß aber auch 'ne realistische Sicht auf ihr Gehalt haben (und diese dann nur noch durchsetzen;). Und wenn das Geld nicht für Schauspieler xy reicht, dann muß ich eben mal die Theaterschaffenden fragen, ob's für den Typ nicht eine viel bessere Verkörperung gibt. Soll ja schon passiert sein. Und wenn die Kohle nicht für die allseits beliebte Sound-/Effektschmiede reicht, dann teile ich den Auftrag eben in mehrere Häppchen, die auch von kleineren Firmen genießbar sind, ohne Qualitätsabschläge.
Aber die Kunst ist da eben lediglich ein Spiegel der Gesellschaft. Oben ist einfach zu viel Kohle da und unten fehlt's. Ein Ufo über New York weniger könnte wohl die ganze sächsische Filmlandschaft paar Jahre über Wasser halten. Hunderte Millionen für einen Film... Zerlege mal deren Abrechnung, dann wirste sehen, woran diese abendländische Kultur krankt.
Letztendlich ist das vergleichbar mit Linux - Windows. Tja, vor 15 Jahren waren das alles so eher die gerade noch ertragbaren Spinner. Heute geht's. Opensource ging mal überhaupt nicht...
Das ist doch in der Spielewelt genauso. Klar fetzt so ein grafisch ausgereizter Titel, guck ich mir auch mal an.
Aber letztendlich spielen werde ich die Spiele, die ich teils über Jahre hinweg eben spiele. Und da ist der Inhalt, die Mechanik, die integrierte Logik wesentlich wichtiger.
Klar ist Herr der Ringe ein Meilenstein der Filmgeschichte? Aber drum brauche ich das doch nicht im nächsten Tatort.
Hast Du die Schwedentrilogie gesehen "Verdammung", "Verblendung", "Vergebung"?
War die technisch gut/optimal für den Film?
Hab mir letztens paar Defa-Märchenfilme reingezogen. Eyj, da ist vieles voll Dada. Und Kinder haben das echt gerne gesehen. Wunschfilmmäßig.
Alles in allem darf mer die erzieherischen Möglichkeiten des Films nicht außer aucht lassen. Jeder Film prägt die Erwartungshaltung der Zuschauer mit. Wenn die erst jahrelang was produzieren und sich dann beschweren, daß die Zuschauer das aber so wollen...
Nuja, wie nenn ich das?
Allerdings gibt es immer noch genug Filme (weltweit) bei denen ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass sich nach Effektintegration den Film vor Veroeffentlichung ueberhaupt jemand angeschaut hat... grobe Schnitzer, falsche Beleuchtung der CGI-Kreaturen etc...
Tja, das nun wieder ist der Logik des Geldes geschuldet. Was willsten machen, wenn das Geld verbraten ist und der Geldhahn zu?
Wer setzt sich denn dann noch hin und macht das fertig?
Ist bei Projekten eh immer so, was zuletzt kommt...
Vorher feine Töpfe schmieden und dann erhebt sich Herr Meier und sagt, wir müssen... Unbedingt... Und können doch da und da sparen. Und irgendwer vergaß, daß auch die Stromrechnung... Naja und wo ist noch genügend Geld im Topf? Hähä. Aber so visuelle Anrainer, wie meine Wenigkeit, merken das vielleicht nichtmal oder nehmen's für Absicht und staunen über den Wagemut oder die tolle Idee.
Einen Effekt darfst Du bei der ganzen Sachlage auch nicht unterschätzen:
Die abgelieferte Arbeit hängt sehr eng mit der Behandlung der Arbeitenden zusammen. Und wenn Chef nervt oder nicht zahlt, dann kriegt er's eben auf eine Weise zurück, wo's adäquat trifft. Denn in die Annalen der Geschichte geht der Pharao ein, der die Pyramide baute. Und wenn die dann dreikommafünf Grad außer Lot steht, rätseln später Heerscharen von Wissenschaftlern, was der uns damit sagen wollte...
UND BITTE! Nehmt nicht irgend einen "gehypten" Schauspieler
Nenee Ron, 'n bißle prägnanter könnten die Figuren im Spiel schon sein, doch Supermario oder Lara Croft würden dem Outfit eher schaden. Nichtmal Hitman würde ich empfehlen. Da gab's doch mal 'nen Typen in so'ner WiSi anfang der Neunziger - Archi oder so. Hat den mal wer gefragt?
wenn nicht, übernimmt das ungern
Gast2
Zu den "Filmtipps" - ich kann leider an "alte" Filme nur noch ran, wenn ich sie schon mit verklaertem Erinnerungsblick beurteilen kann. mir premierenhaft einen 80er Jahre Film anzuschauen... da bin ich vom heutigen Pomp und Glanz wohl schon zu beeinflusst - sprich Filme von heute, mit dem Setting vergangener (in diesem Fall halt 90er Jahre). Gerade in den Neunzigern hatte man meines Erachtens noch enormen Nachholebedarf in Sachen visuelle und auditive Praesentation ... dann lieber ein Flodders aus den Niederlanden, als ein Schtonk von uns.
Dass Du mir die Filminhalte ein wenig zusammengefasst hast, war natuerlich nicht noetig, da mir die maechtigen Freunde, Super-Google, Magic-Bing et al. natuerlich auch pikant bekannt sind.
@Nachkriegskomoedianten:
Ja dass ist wohl ein von mir unbedachter Punkt, gebe Dir da aber vollkommen Recht, dass unsere Entwicklung da anders ablief als anderswo - allerdings denke ich, dass dieser "Untergrundhumor" - oder aber auch der "offizielle" Humor zur NS-Zeit sicher eine wirklich Deutschland-spezifische Entwicklung genommen haben. Ich kann mangels Wissen jetzt nicht sagen, was sich da genau getan hat - aber man weiss ja: nichts bleibt ohne Auswirkung. Ich schaetze der "subtile" Humor bzw. der "um die Ecke Witz" hatte anfaenglich der braunen Zeit noch eine gewisse Entfaltungschance, spaeter wurde man ja dann scheinbar gleich der Wehrmachtzersetzung oder anderem beschuldigt nur wenn ein zynisches Spruechlein die Lippen verliess.
@kolorierter HdR:
Ja den hab ich vor paar Wochen mal des Nachts auf einem der oeff. rechtl. Dritten gesehen ... da kam mir Peter Jackson gleich wie ein CopyCat vor - viele Szenen sahen aus wie Malbuchvorlagen fuer die Blockbuster-Trilogie aus Neuseeland - nur ohne Eliah Wood .
@Nekromantik:
Leider muss ich sagen dass ich mich da thematisch nicht wirklich rantraue, der Film klingt zwar storytechnisch interessant, allerdings befuerchte ich, dass ich an jeder Ecke Dilletantismus versuche zu finden - ihn irgendwo finde und Dir dass dann bitterboese ums Maul schmieren wuerde nur um mein vielleicht antikes Weltbild vom deutschen Film behalten zu koennen
@Im Banne der Rouladenkoenigin:
Nein, nicht auch Du - ich kenne da zwei bei uns im Freundeskreis, die koennte man wohl Fans von Elsterglanz nennen - ich zaehl da nicht wirklich dazu. Klar, jeder humoristisch taetige hat mal irgendwann ein paar lustige Sprueche, auch D. Nuhr und M. Barth - aber bei manchen ist mir bspweise der "immer saechsische Dialekt" zu wider. Es kann eine Nuance der Humoraktivitaet sein, aber bitte, bitte nicht dauerhaft. Denn dann ist der Witz an der Sache schnell ausgelaugt, der Drops gelutscht.
Aber nochmal kurz zur visuellen Attraktivitaet von Filmen:
Damit ein Filmschaffender seine Kreativitaet ausleben kann, braucht er finanzielle Mittel - um die zu bekommen, muss man entweder die Filmfoerderungen umgarnen - oder Erfolg an der (Kino-)Kasse vorweisen. Ein "haesslicher" (im Auge der jeweiligen Zuschauer) Film wird zwar vielleicht eine schoene Story haben - aber da das Auge "mit isst", wird der entgueltige Eindruck des Filmes mit Sicherheit gemindert, die Mundpropaganda faellt aus, der Hype kommt nie zu Stande, die Kinokassen drucken Tickets fuer andere Filme ... und der Regisseur muss seinen Kopf hinhalten und darf sein naechstes Projekt mit Handkamera, Crowdfunding und 5 Filmstudenten in einer alten Jagdhuette am Brocken drehen.
Im uebrigen rede ich hier nicht von der visuellen Darstellung von Effekten wie Blut, Unfaellen oder anderem "Popcornkinomaterial". Es geht mir rein um Beleuchtungen, Filmkoernung (subtil eingesetzt), Kamerabewegungen, ... dies kann handwerklich gut (und mit Talent sehr gut) umgesetzt werden ohne dass ein Budget enorm uebersprengt wird. Wenn es sich um einen Sci-Fi-Film ohne Budget handelt, dann kann man halt kein Ufo ueber Chemnitz fliegen lassen. Dann muss man halt nur verrauschte Druckerausdrucke zeigen um Spannung zu erzeugen, oder "blitzende Himmel". Mit genuegend Fantasie laesst sich sicher einiges guenstig umsetzen - ohne dass die Zuschauer das Wort "Heimcomputer" oder "billig" damit assozieren. Dass bestimmte Effekte wie "Feuer" mittlerweile ohne Probleme am Heimcomputer erstellt werden koennen, steht im uebrigen ausser Frage. Hier sollte dann am Ende halt nur ein talentierter Compositor dransitzen, damit das Feuer und das Bildmaterial zusammenpassen und nicht der 80er-Jahre-draufgezeichnet-Effekt entsteht.
Allerdings gibt es immer noch genug Filme (weltweit) bei denen ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass sich nach Effektintegration den Film vor Veroeffentlichung ueberhaupt jemand angeschaut hat... grobe Schnitzer, falsche Beleuchtung der CGI-Kreaturen etc...
Fuer den deutschen Film warte ich eigentlich noch auf einen BND-Agententhriller ... selbst die Schweden/Skandinavier bekommen spannend inszenierte Thriller hin - auch wenn sie teils im Gewand eines TV-Krimis daherkommen (Headhunter - nicht das kommende Remake). Problem ist, dass der BND hier, nicht wie CIA/FBI bei den Amis, nicht wirklich ein Heldenimage aufweisen kann. Dennoch kann ein Film, der realistisch anmutet (Ueberwachungstechnik, Gefahr durch Doppelagenten, keine ! Rumballer-Toetungen sondern subtile "Unfaelle", ...) sicher ordentliches Potenzial entwickeln.
Wenn man dann nicht 60% des Films mit Szenen der "Unfall-Explosions-und-Autobahn-Experten" von RTL machen laesst (die koennen dass - aber bitte nicht zum 100.000x Mal eine Szene wie ein Auto auf ein anderes auffaehrt und dies zur Schanze mutiert...das ... klappt ... so ... nicht!), kann ein Film entstehen, der zumindest im TV eine gute Figur macht.
UND BITTE! Nehmt nicht irgend einen "gehypten" Schauspieler - warum? Bei unbekannten Gesichtern, kann der Zuschauer viel eher "reinfuehlen" - und man weiss nie, wer das Ende des Filmes erlebt.
bye
Ron
edit: @Gast2: Du hattest das Haekchen bei "In diesem Beitrag niemals Smilies anzeigen" drin - deswegen ging das Zwinker-Smiley nicht. Falls Du meinst, wie man eigene Smilies zeichnet: Bildbearbeitungsprogramm: Jedes "Animationsbild" einzeln zeichnen. Dann in einem geeigneten Programm (der Microsoft Gif Animator sollte reichen) zusammenfuegen, speichern und fertig (dort stellt man dann ein, wie lang ein Bild zu sehen ist, ob darunterliegendes durchscheint etc.).
Um ein wenig für Ordnung zu sorgen.
weil fuer mich der visuelle Aspekt - die "qualitative Umsetzung" einen hohen Stellenwert einnimmt. Das mag plakativ und visuell orientiert wirken.
Nee, nee. Wir haben als Menschen verschiedene Sinne und die werden eben auch verschieden angesprochen. Für mich ist manches zu überladen an betonten Bildern. Ich kenne mich nicht genau aus, was da über die Filme gezogen wird. 'ne Art Weichzeichner oder sowas. (Beim Sound heißt das wohl "Kompression".) Wenn mer damit aufwächst, ist das normal und Filme, die das nicht haben, werden so erscheinen, als fehle etwas.
Wenn mer das weglassen kann (das Fehlgefühl), begegnet mer der Chance, die ganz eigene Ästhetik anderer Gestaltungsformen wahrzunehmen.
Es sind mithin zwei verschiedenen Dinge, die Du da angesprochen hast. Einmal die herrschende Mode, dann die grundsätzlichen handwerklichen Fähigkeiten und technischen Möglichkeiten. Zur Mode läßt sich nicht viel sagen. Zu den technischen Möglichkeiten und handwerklichen Fähigkeiten schon.
Programmkino
Also, wir waren alles normale Menschen vom musizierenden Saufpunk über die Druckergesellin, die Lehramtstudentin bis zum Softwareingenieur. Jede war mal dran für einen Monat das Programm zu machen. Freilich gab's auch mal irgend Themenwochen.
Bei uns lief - fast als Deutschlandpremiere - der Directorscut von "Apokalypse now". Das war ein völlig anderer Film, als ich ihn von der Kinofassung her kannte. Japanische First-class-Animès, bevor das in Mode kam. Die erste - unvollendete - handkolorierte "Herr der Ringe"-Verfilmung. Krasse erotische Filme von ganz normalen Produzenten, die das wohl aber so nebenbei machten. "Dead man walking" mit J. Depp in der Hauptrolle der damit wohl zum Hollywood-Star wurde. "Pulp Fiction". Monthy Python. "Underground" war für mich ein Meisterwerk in fast jeglicher Hinsicht. Der Regisseur wurde danach wohl erst berühmt. Ebenso die Musiker und der Musikverantwortliche.
Überhaupt gibt's im Ex-Ostblock Filme, die - selbst unter kritischen Gesichtspunkten - alle Maßstäbe erfüllen. Die Leute sind hochausgebildet, Technik vielleicht nicht uptodate aber solide. Läuft aber nirgends.
Mittlerweile sind aus dem hiesigen Programmkino zwei große Kinos entstanden, die den Spaghat zwischen Kommerz und Anspruch schaffen.
Gut, wir haben auch experimentellen Kram gezeigt. Aber sogar der war handwerklich teils sehr gut.
Viele Sachen kommen eben nie in den Bereich der ersten Liga und sind trotzdem sehenswert. Oder vielleicht gerade deshalb.
Wie schon gesagt, die Major-Unternehmen wissen um die Gefahr der geistigen Inzucht, brauchen frisches Blut, haben drum auch ihre Scouts am Laufen. Manches wird halt aus dem Untergrund in die bunte Lichterwelt gezogen und gehypt.
und nicht von jeder Ecke des Bildes/Tones herausschreien: ich bin ein ambitioniertes Hobbyfilmerexperiment oder Resultat einer Filmakademieabschlussklasse
Nunja, wenn die Tochter eines Filmbeschäftigten eben auch zum Film muß und gegen Papi revoltieren muß... Thema geistige Inzucht und finanzielles Übermaß.
Andererseits sind manch Randgruppenbeteiligte irgendwann dann doch an echtes Equipment gelangt und schnick...
Woher kamen denn die ersten guten Sound-Grafik-Software-Schmieden? Doch nicht von der Hochschule. Eher vom Amiga.
Ich gehe nicht gerne in solche Neu-Leicht-Bau-Gebäude, kriege von den Bodentextil-Ausdünstungen halluzinogene Zustände und irgend kommt mir das wie Massentierhaltung vor. Von daher bin ich gezwungen abseits davon gute Filme zu finden;) Und mein Jagdinstinkt diesbezüglich hat sich auch verbessert. Ist eben eine Frage der Waghalsigkeit.
Bin dabei allerdings auch in "Nekromantik" gelandet und das war schon sehr grenzwertig. Obwohl, technisch, glaube ich, sehr gut umgesetzt. (Der Smiley fehlt auch. Hast Du 'nen Tip, wie mer Smileys bauen kann? Würdest du die einbinden?)
Ich war nie so der Filmfreak, hab ein gutes Buch immer vorgzogen aber das Programmkino hat mir Appetit gemacht. Es hat sich für mich eine Welt eröffnet jenseits der Disney-Holly-Wood-Hochglanz-Matschepampe und letztendlich bin ich so zu Computerspielen als eigenes Kunst-Medium gekommen, um's mal abzukürzen.
Aber die Geschmäcker sind verschieden. Und ich will keinem StarwarsFan "Im Banne der Rouladenkönigin" (regional sehr empfehlenswert mit Bierdunst) schmackhaft machen.
Doch ganz so platt ist die Realität eben nicht. Jenseits dessen, was es bis in die Multiplexe oder in die normalen europäisch/amerikanischen Fernsehkanäle schafft, gibt es eine wahnsinnig interessante Welt an Filmen. Jedweden technischen und ästethischen Levels.
Deutsches Thema
Ja, das ist für mich einerseits bedauerlich, daß es keinen Film über die deutschen Heldentaten dieses unseligen Krieges gibt. Zum Teil wird uns dies wiederum vom "Ausland" durch die Weltkriegsspiele geschenkt.
Ich muß gestehen, daß ich durch Spiele wie "Panzergeneral" eine völlig andere Sichtweise auf die Ereignisse bekam. Verstand, daß da jenseits von militärischen, rassistischen, elitären Denken noch was am Wirken war. Nur als Beispiel: Während es für die sowjetische Seite in einer gewissen Phase überlebensnotwendig war, Hunderttausende von Menschen zu "opfern", war dasselbe auf deutscher Seite der Dolchstoß in die Nieren. Mit kühlem strategischen Vorgehen wäre dieser Krieg von Seiten der Achse zu gewinnen gewesen. Die Psychopathische Grundstruktur der Führungseliten stand dem zum Glück entgegen. Wer weiß, was wir dann heute für ein Computerspiel bauen müßten(!)
Aber vielleicht ist es für den deutschen Heldenepos noch ein bißchen früh. Die Zeit wird kommen und ich hoffe bis dahin hat diese Nation ein gefestigtes höheres Level in moralischer und geistiger Hinsicht erreicht, daß es nicht nötig ist, die eigene Erhöhung über die Erniedrigung anderer zu erreichen. Dann werden diese Filme sicher sehr schön. Aber Erfolg macht auch gierig und die Gefahr besteht, daß dann all die anderen Facetten eben nicht mehr auf's Tablett kommen. Also finde ich mich damit ab und hoffe, daß jeder Blickwinkel zugelassen wird bis dahin.
Übrigens gibt's aus den Fünfzigern Filme - Namen vergessen (einen nicht: "Hunde wollt ihr ewig leben") - die lange verboten waren, die genau das von Dir Angesprochene zum Thema hatten. Nur habe ich die bis heute nicht gesehen. Nirgends Kopien gefunden, aber auch nie richtig gesucht. Tja, der freiheitliche Westen.
Daß die Japaner z.B. ein paar wesentliche Dinge übersprungen haben, was ihr Geschichtsbild angeht, machte die Atomkatastrophe in Fukushima klar. Da schwingt bis heute eine Menge mit, was nur mit den beiden Bomben auf Hiroshima und Nagasaki erklärlich ist. Eine Art Blindheit, die auch in der menschlichen Psyche oft zum Tragen kommen: Gerade für die Dinge in einem selber blind zu sein, die einen am meisten angehen.
Zudem habe ich auch nix zu den Greueltaten während der japanischen Besetzung von Teilen Chinas oder Koreas gefunden. Aber wir sind hier auch weitab.
Die Ami-Filme, die sich wirklich kritisch auseinandersetzten, hatten auch lange mit dem Verräter-Vorwurf zu kämpfen. Wohl auch heute noch. Fanden teils auch keinen Publisher. Weiß auch nicht, ob sie dorten wirklich erfolgreich waren. Zu Hochzeiten sozialer Auseinandersetzungen, Polarisierungen sicherlich. Aber im Mainstream? Naja, da ist mein Wissen sehr lückenhaft. Weiß das meiste auch eher aus den DVD-Covern.
Wenn ich den Lerneffekt der us-amerikanischen Führung betrachte, liegt zwischen Korea, Vietnam, Serbien und Irak nicht so viel Erfahrungsgewinn, daß ich auf Absicht schließe, eben nicht lernen zu wollen, sondern lieber Weltmacht zu bleiben. Und dafür nutzen sie eben jedes Mittel Drogen, Waffen, Kultur, Information, Technologie.
Und mir ist nunmal eine bunte Weltgemeinschaft lieber, als ein technisch hochwertiger embedded MacDonaldsKokaDisneyMainstream.
Ich nehme auch bei Computerspielen lieber grafische als inhaltliche Mängel hin. Freilich sehe ich grafische Mängel nicht als aufwertend;)
...andererseits, ist jede individuell getroffene Entscheidung ein Abzweig in den "Einzelfall", dass bedeutet: jedes Land hat eine "Einzelfallgeschichte" ...
Yepp. Doch wurden dahier Brüder und Schwestern, will sagen normale Volksangehörige, massenhaft, mit hochtechnologischen Methoden, gut dokumentiert und planmäßig unter Ausnutzung auch der letzten Faser Haare umgebracht. Und das nur, weil sie irgend betitelt wurden.
Wüßte nicht, womit ich das vergleichen könnte.
@ueber Hitler lachen:
"Ein Lachen wird es sein, das sie besieht."
Dies waere fuer mich schon vor 15+ Jahren ohne Probleme moeglich gewesen, ...
Bei uns hieß der Typ Onkel Addi und hätte dem "Braven Soldat Schwejk" nicht das Wasser reichen können.
heute wirkt es aber halt eher als Teil der "man muss schocken/Voll auf die Nuesse"-Humorkultur ...
Sei mal ein wenig gnädig mit den Deutschen Intellektuellen Ich glaube, die haben das wirklich jetzt erst kapiert. Nachdem sie aus allen Richtungen spätestens seit der Wende damit konfrontiert werden, haben sie's sich jetzt endlich mal getraut. Also nicht nur Schmähen. Waren halt nie die Mutigsten. Haben sicher erst bei Mutti nachgefragt;)
AAAber, jetzt kommt der wesentliche Haken:
Zurück zum Bulli-Film und seinen schwülischen Schenkelklöpferchen. Es gab eine künstlerisch und handwerklich hochentwickelte Szene in Deutschland vor der Machtergreifung der Zu-Kurz-Gekommenen. Es wurden Vertreter einer gewissen Geisteshaltung ausgerottet oder vertrieben. Was in jedem anderen Land sich normal weiterentwickelte, war hier einfach nicht vorhanden. Kannst Du Dir das vorstellen? Das ist nicht an einer ideologischen Richtung auszumachen oder Konservativ oder jüdisch oder was weiß ich, eher die Art der geistigen Auseinandersetzung mit der Welt, die in allen anderen mir bekannten Kulturen einfach mit zur Gemeinschaft gehörten, hier aber von Nazis konsequent verfolgt wurden. Dummerweise eben erfolgreich. Und diese Lücke schließt sich eigentlich erst seit der Wende in diesem Land.
Hinzu kommt noch, daß die Intellektuellen der Nachkriegsära zwangsläufig diejenigen waren, die am Zustandekommen der Diktatur nicht eben unschuldig bis hin zu hochgradig involviert waren. Respektive deren Nachkommen. Nunja und wie Menschen - noch dazu eitle - eben sind, werden die eigenen Fehler nicht gerade gern hinterfragt. Und dann fehlt's eben immer irgendwo an Substanz und Ehrlichkeit.
Daher dann dieser "fade Beigeschmack".
@Von mir genannte Filme
"Herr Lehmann" Ist Dir >Element of Crime< ein Begriff? Der Film basiert auf dem Buch des Sängers/Texters.
"Wir können auch anders" R: D. Buck. irgendwann knapp nach 90 war für mich der erste kulturpolitische Beitrag aus dem Westen, wo ich das Gefühl hatte, der habe was von der Problematik verstanden.
"Schulze get the Blues" Ostdeutscher Akkordeonist landet in Amerika. Den hab ich nur geguckt, weil der "Schulze" auch in "Wir können auch anders" einen Hauptrolle spielte. Ohne viel Sex und Action... Hat sich aber gelohnt, ihn zu sehen.
Die Filme halte ich von der qualitativen Umsetzung als angenehm. Wäre interessant, Deine Meinung zu hören. Vielleicht hebt's Deine Vorurteile auf;)
"Prinz Kreuzberg" oder so ähnlich, ist mir kaum noch in Erinnerung, war ziemlicher Hardcore. Szene. Hat mich stark emotional berührt.
Auf alle Fälle war ich erstaunt, wie viele gute Filme es gibt, von denen ich nie gehört hatte.
solong g.