Du bist nicht angemeldet.
8.Kapitel
Wieder einmal klingelte Karstens Handy und als er den Anruf annahm, hörte er wieder die raue Stimme, die er vor drei Tagen das letzte Mal gehört hatte. Wieder kam zunächst nichts, als er sich mit Ja meldete. Doch nach höchstens 3 Sekunden hörte er den einen Satz den er hören wollte: „Nummer 3 ist tot.“ Nach diesem kurzen Satz, legte sein Gegenüber auf. Ruhig lehnte sich Karsten in seinen Bürostuhl und nahm den Hörer des Festnetztelefons ab und nach einem kurzen Tastendruck, begann das Telefon zu wählen. Ebenso wie vor drei Tagen, wartete er, bis es neun mal geknackt hatte und gab wieder den einen Satz durch, den seine Mithörer hören wollten. Er überlegte, was passieren würde, wenn er sagt, dass man versagt hätte. Die Schande wäre zu groß. Man wäre nicht nur erbost über die auserkorenen Killer, sondern auch über ihn. Womöglich würde man ihn aus der Gruppe verbannen und wenn dies geschah, konnte er dem Leben auf Wiedersehen sagen. Niemand Unbeteiligtes durfte das Wissen, dass er und die anderen trugen, je erhalten. Es war eine große Verantwortung und wenn dieses Wissen jemals an die Öffentlichkeit kommen würde, gäbe es womöglich ein Chaos, nicht nur in Berlin, sondern eine regelrechte Massenpanik. Aber dazu würde es nie kommen, dass würden sie zu verhindern wissen.
Nach einer halbwegs erholsamen Nacht fuhr Mario wieder an der Kirche vorbei. Nicht einmal er selbst wusste warum. Vielleicht einfach nur um zu gucken, ob sie wieder offen wäre oder weil er den Priester noch mal sprechen wollte, dem er sich anvertraut hatte. Doch als er näher kam, wurde ihm klar, dass er sowieso nicht mehr hereinkam, da ja bald die Renovierungen beginnen sollten. Trotzdem wollte er noch einmal den religiösen Augenblick erleben, den er genauso wie beim letzten Anblick der Kirche hatte. Doch als er diesmal daran vorbeifuhr, stand die große Holztür leicht geöffnet und das kam Mario verdächtig vor. Er stellte den Wagen in einer Nebenstraße ab und bevor er ausstieg, nahm er seine Pistole unter dem Sitz hervor, nur um sicher zu gehen, auch wenn er nicht glaubte sie zu brauchen. Er steckte sie in den Gürtel und damit man sie nicht sah, zog er den Mantel drüber. Er wollte ja kein Aufsehen erregen, falls es sich nur als falscher Alarm seinerseits rausstellen würde. Als er eintrat, sah alles so aus, als hätte sich nichts geändert. Noch eine Weile guckte Mario sich um, um vielleicht etwas Verdächtiges mitzubekommen. Doch dort war nichts gewesen. Wahrscheinlich hatte er sich nur wieder getäuscht. Er war ja schließlich nicht mehr der Jüngste. Als er sich gerade umdrehen wollte um zu gehen, hörte er Stimmen. Neugierig versuchte Mario irgendetwas mitzuhören, doch er war zu weit entfernt, weshalb er sich dem Altar näherte, von wo aus die Stimmen zu kommen schienen. Er schlich den Seitengang entlang und langsam aber sicher konnte er die Stimmen deutlich hören. Er konnte sich nicht entsinnen die zwei dunklen Stimmen schon einmal gehört zu haben. Es hörte sich an als hätten sie einen leichten russischen oder kasachischen Akzent, was auch zur tiefen, rauen Stimme passte. Er suchte sich einen dunklen Fleck in der Nähe des Altars und lauschte dem Gespräch. „Die ersten drei waren ja ein Kinderspiel. Keiner von ihnen hatte überhaupt eine Chance gehabt.“ „Werd nicht übermütig. Wir haben noch viel Arbeit vor uns und wir dürfen uns keine Fehler erlauben. Das würden Gardiras Diener nie erlauben.“ Hatte Mario das richtig gehört? Das mussten die Mörder der drei Männer sein, die in den letzten 8 Tagen aufgefunden wurden. Also waren sie auch die, die ihm diesen merkwürdigen Brief geschrieben haben. Als ihm diese Erkenntnis kam, atmete er laut auf. Doch sofort bereute er seine Unaufmerksamkeit. Wenn er Pech hätte, haben die beiden Typen das gehört und würden ihn womöglich gefangen nehmen oder ihn auf irgendeine abnormale Weise sterben lassen. Und schon hörte er Schritte. Schnell zog er seine Pistole und zog sich in eine Ecke zurück, um den Überraschungsvorteil zu haben. Doch als er sich positioniert hatte, waren die Schritte verstummt. Mit pochendem Herzen überschaute er den Altar und die Sitzreihen, erkannte jedoch nur Schatten. Plötzlich hörte er ein Zischen, als würde etwas die Luft zerschneiden und dann spürte einen Stich in seinem rechten Oberschenkel und er sprang auf. Als er sah was ihn getroffen hatte, war er überrascht. Er hatte erwartet, das ihn eine Kugel getroffen hatte, jedoch war es eine Spritze. Verwirrt, zog er sich in eine andere Ecke, um dem Schützen nicht noch einmal eine Gelegenheit zu geben. Er fragte sich, was in der Spritze gewesen war. und als ihm langsam schummrig vor Augen wurde, kam ihm die Erkenntnis und diese war alles andere als gut. Immer mehr wurde sein Sichtfeld eingeschränkt und er begann bunte Kreise zu sehen, die lustig hin und herschwirrten. Er konnte nicht mehr klar denken und sank auf dem Boden zusammen. Lachend schlief er ein. Er würde sich die nächsten Stunden nicht erholen.
„Wo bleibt denn Mario verdammt! Der lässt sich heute ganz schön Zeit.“, rief Sophie wütend. Sie wartete nun schon eine halbe Stunde, ohne dass ihr Boss aufgetaucht war und Anweisungen gegeben hatte. „Ah Lars. Und was hat seine Frau gesagt?“ Lars reagierte nicht. Er hatte über die Worte nachgedacht, die ihm Gerda gesagt hatte. Mario war vor knappen zwei Stunden losgefahren und fragte was los sei, worauf er nicht antwortete. Schnell bedankte er sich, wünschte ihr einen guten Tag und legte auf. Die offensichtliche Nervosität, ließ Sophie ihn beunruhigt angucken. Neugierig fragte sie, was denn passiert wäre. Er antwortete nicht. Als sie laut nach seinem Namen rief, schreckte er hoch und sah sie entsetzt an. Langsam setzte er zur Antwort an: „Mario ist vor zwei Stunden losgefahren. Ich schätze er wurde –.„ Er brachte es nicht fertig den Satz auszusprechen. Sophie schlug die Hand vor den Mund und erbleichte, als wäre sie gerade gestorben. Kein Wort brachte sie raus und Lars wurde sich der Situation erst jetzt richtig bewusst. Er musste handeln. Sie mussten Mario suchen. Am besten wäre es, wenn er zum Chef gehen würde und ihm alles erzählen würde, inklusive des Briefes, auch wenn Mario ihm befohlen hatte niemandem davon etwas zu sagen. Er hielt das für die beste Lösung. Danach, würde sicher jemand anders die Kontrolle für restliche Arbeit nehmen und er würde helfen, so gut er konnte. Entschlossen zog er los.
7.Kapitel
Mit mulmigem Gefühl ging Heinz in seiner Wohnung hin und her. Nervös biss er sich auf die Lippen, die kurz davor waren aufzuplatzen. Er wartete auf einen Anruf und das nun schon seit geschlagenen 3 Stunden. Als hätte er in seinem Leben keine Zeit mehr. Er war doch erst 32 und wollte noch nicht sterben. Seinen beiden Freunden, die tot sind, ging es wahrscheinlich ähnlich, doch sie wussten nicht was auf sie zukommt. Er versuchte sich vorzustellen, was mit Pontmu und Roland passiert ist. Sie werden sich ja nicht freiwillig an einen Baum hängen beziehungsweise unter eine Guillotine legen. Wahrscheinlich hat man sie vorher bewusstlos geschlagen oder betäubt. Danach hat man sie zum Tatort gebracht und den letzten Gedanken wollte er nicht vollenden. Auf einmal hörte Heinz etwas knarren, als wäre jemand über einen Holzboden gegangen. Da erinnerte er sich, dass er in einem Hotel war und dies wohl oder übel öfters vorkommen wird. Trotzdem griff er zur Pistole und horchte, ob jemand zu ihm kam. Als nach einigen Minuten sich immer noch nichts rührte, steckte er die Waffe wieder in die Halterung an der Hose und stellte sich ans Fenster. Es war eine klare Nacht und man konnte die Sterne deutlich erkennen. Er versuchte sich abzulenken, indem er die Sternzeichen suchte. Langsam fing er zu zweifeln an, dass überhaupt noch jemand anrufen würde. Vielleicht war ja Thorben auch umgebracht worden. Dann war die Gemeinschaft verloren. Ohne einen Führer, der von den Ordenältesten bestimmt wurde, waren sie ein hilfloser Haufen. In Gedanken versunken starrte Heinz noch immer auf den Himmel, ohne ihn wirklich wahrzunehmen. Ebenso wenig wie er den Himmel wahr nahm, nahm er auch einen lautlosen Einbrecher nicht wahr.
Noch früh am Morgen ging Thorben zur alten Ruine. Der Platz war früher mal ein Friedhof mit einer kleinen Kirche gewesen. Doch durch Wind und Wetter zerfiel das Gebäude und man baute lieber ein neues, anstatt das alte zu renovieren. Es war für ihn eigentlich ein schrecklicher Ort, da die Gräber seiner Großeltern und das seines Vaters nicht ehrwürdig behandelt worden waren. Niemand hatte sich seit Jahren um irgendwas hier gekümmert. Selbst er hatte kaum etwas für die Erhaltung der Gräber getan, jetzt jedoch brauchte er sie wieder. Zumindest die Katakomben, die unter den Särgen entlang führten. Es gab nur einen Eingang und der befand sich im eingestürzten Gebäude, war jedoch immer noch erreichbar. Langsam wandte sich Thorben dem Eingang zu. Er hatte Mühe die Tränen zurückzuhalten. Als er die Gedanken an seine Verstorbene Verwandtschaft verdrängte, wurde er wieder ernst und sein Verstand war scharf wie eh und je. Langsam begann er seinen unbequemen Weg zu den Katakomben. Für einen Mann, der schon etwas in die Jahre gekommen ist, jedoch trotzdem eine gute Figur besaß, war dies ein mühseliger Marsch. Als er den Eingang erreichte, musste er sich den Staub aus dem Gesicht wischen, da sich nie jemand am Schutt zu schaffen gemacht hat. Thorben öffnete langsam die in den Boden eingelassene Tür und betrat einen Dunklen Gang. Erst als er einige Schritte hineingegangen war und die Tür wieder geschlossen hatte, holte er eine Fackel hervor und zündete sie an. Trotz der Helligkeit der Flammen, konnte er nur wenige Meter weit sehen, als würde die Dunkelheit hier unten das Licht verdrängen. Nach guten 300 Metern machte der Gang einen Knick nach rechts und nach weiteren 500 Metern stand Thorben vor einer schweren Holztür, die aussah, als wäre sie schon vor einigen Jahrhunderten schon hier gewesen. Mit aller Kraft schob er die Tür auf und erblickte nun etwas Erschreckendes.
Mario stieg aus dem Wagen und ging ins Polizeirevier. Er ging zum Aufzug und musste gerade mal 5 Sekunden warten, bevor sich die Türen öffneten. Ein junger Polizist, der wohl gerade den Papierkram hin und herschleppte, stieg aus. Mario betrat den Fahrstuhl und drückte den Knopf, auf dem stand: Morddezernat. In Gedanken ging Mario die letzten Tage noch mal durch und er fürchtete sich vor dem Gedanken, an den nächsten Toten, der wohl oder übel bald gemeldet werden musste. Er hatte so ein Gefühl, dass ihm wieder eine unruhige Nacht bescherte. Irgendwas Neues kommt heute wieder auf ihn zu. Das wusste er genau, nur konnte er nicht sagen was. Vielleicht auch wieder ein anonymer Anruf, der ihnen wieder einen neuen Anhaltspunkt gab. Oder ein Anruf von Melissa, die vielleicht ihre Probleme behoben hat. Was auch immer es ist, es muss warten. Mario hat sich vorgenommen, sich heute Sophie und Lars anzuvertrauen. Er musste ihnen einfach vertrauen, denn 6 Augen waren besser als 2. Als der Aufzug hielt und Türen aufglitten, sah er eine besorgte Sophie und einen nervösen Lars in seinem Büro am Ende des Raumes sitzen. Ohne sie zu grüßen setzte sich Mario in seinen Sessel und fing das Gespräch an, dass er schon lange im voraus geplant hatte. „Also. Ich muss euch etwas anvertrauen“, begann Mario und erzählte den Beiden von dem Brief, woraufhin sie noch verstörter wirkten als zuvor. Mario kam es wunderlich vor, dass die Beiden nichts sagten und fragte schließlich was denn mit ihnen los sei, woraufhin sie das Gefühl in Mario wieder erweckten und nun als Tatsache stehen ließen.
Es war nicht nur eine Nachricht von Melissa eingetroffen, sondern auch von der örtlichen Polizeimeldestelle. Mario hatte insgeheim vielleicht gehofft, dass es mindestens eine gute Nachricht war, jedoch sagte ihm sein Verstand und die Gesichter von Sophie und Lars, dass es nichts Gutes zu berichten gab. Mario wurde langsam ungeduldig, die Beiden nicht von vorne rein hinausplapperten, wie sie es sonst immer taten sondern er musste jeden einzelnen Satz aus ihnen herausquetschen. Am Ende ergab sich ein erschreckendes Bild. Melissa hatte eine Drohung ähnlich wie er bekommen, eben nur als Email und um Längen schärfer. Sie habe angeblich zu tief gewühlt und sollte sich von alten Geschichten trennen du lieber auf jetzige Dinge konzentrieren. Daraufhin wollte sie sich noch einmal die geschichtliche Internetseite angucken, doch der Zugriff bleib ihr verweigert. Nun war ihre Frage, ob sie vielleicht gewisse Methoden anwenden sollte, um Zugriff zu erlangen.
Die zweite Nachricht, dass war Mario bewusst, konnte nur eines bedeuten: Es gab ein neues Opfer. Und so war es auch. Diesmal war die Leiche nicht in aller Öffentlichkeit zu finden, jedoch an einem am Tage menschengefüllten Ort. Dem Killer oder waren es mehrere, man hatte es immer noch nicht herausgefunden, war es gelungen, sein Opfer zur Bahnhofshalle in Mahlsdorf zu schleppen und es dort auf eine Streckbank zu legen.
Auch wenn Mario sich hatte vorstellen können, wie es am Tatort aussah, war es ihm übelerregend, wie das dritte Opfer, männlich und zwischen 30 und 35 Jahren alt, war an Füßen und Händen an den mittelalterliche Folterungsgegenstand gefesselt und langgezogen worden. Man schätzte die tatsächliche Größe auf ungefähr 1,80 Meter und es sah fast so aus als wäre der Mann nun einer dieser riesigen Basketballspieler, jedoch ohne die Stämmigkeit. Man hatte, damit die täglichen S-Bahnfahrer nichts mitbekamen, zwei der Stände abgebaut und sie zu einem Häuschen in der Mitte zusammengebaut, soweit dies möglich war. Zumindest kamen keine neugierigen Blicke der Passanten hier rein, aber es gab ja noch die Zeitungs- und Fernsehreporter, die ab und zu ein Blick auf das grässliche Schauspiel erhaschten und sofort zurückwischen. Natürlich war wieder das Markenzeichen des Mörders vorhanden: das Kreuz auf dem freien Oberkörper des Toten. Wie immer hatte man keine Personalien gefunden und niemanden gefunden der ihn kannte, ebenso gab es niemanden, der etwas verdächtiges gesehen hatte. Jedoch haben viele Einwohner in der Nähe Schreie vernommen, jedoch schwach und so schnell wie sie kamen, waren sie auch verschwunden. Gefunden hatte ihn eine alte Dame, die es pflegte, nachts mit ihrer Katze spazieren zu gehen. Sie hatte die Schreie gehört, als sie gerade am Bürgeramt vorbeilief. Aber gesehen hatte sie nichts, doch sie sagte, dass ihre Katze in eine Richtung fauchte, in der sie später vermutete, dass dort die Täter verschwunden waren. Als sie den Toten fand, war die alte Frau fast zu Tode erschreckt, hatte sich jedoch schnell wieder gefasst und rief die Polizei. Erst am Abend, hatte Mario mit seinen Beiden Kollegen die Tatortuntersuchung beendet und müde fuhr jeder zu sich nach hause, jedoch konnte niemand von ihnen schlafen. Zu grausam waren die Bilder, die immer wieder vor dem inneren Auge erschienen und wieder verblassten.
Bitte um Kritik und Verbesserungsvorschlägen.
6.Kapitel
Ziellos fuhr Mario umher. Er hatte diese Nacht nicht gut geschlafen und war früh aufgestanden. Nervös biss er sich auf die Unterlippe, als er in Gedanken durchging, was passieren würde, wenn er den Anderen von der Drohung berichten würde. Man würde ihn schützen wollen und jemand anders den Fall übernehmen lassen, doch Mario hatte noch nie einen so schwierigen Fall, bei dem es kaum einen einzigen Hinweis gab. Er wollte unbedingt weiter ermitteln. Konnte er Lars und Sophie genügend vertrauen? Man weiß ja nie, doch eigentlich arbeitete er jetzt schon mehrere Jahre mit ihnen. Gerade als Mario sich entschieden hatte, fuhr an einer alten Kirche vorbei. Verwundert bog er nach rechts an den Rand und betrachtete das Bauwerk. Es musste mindestens 500Jahre alt sein und war selten renoviert worden. Mario wusste nicht genau den Grund dafür, warum er stehen blieb. Er war noch nie Kirchgänger gewesen. Sollte er plötzlich an Gott glauben oder zu ihm beten? Er wüsste zwar für wen er beten würde, doch er war sich sicher, dass es keinen Gott gibt. Trotz allem stieg Mario aus, schloss den Wagen ab und ging auf das Gotteshaus zu. Er stellte sich vor die großen Holztüren und staunte nich schlecht, als er versuchte sie aufzumachen. Nach einiger Zeit gingen sie auf und es erstreckte sich ein großer dunkler Raum vor Mario.
Thorben schrieb einen Brief an die Gemeinde. Als oberster Priester der Kirche von 3, hatte er beschlossen sie vorerst zu schließen. Als Grund gab er an, dass das Gebäude schon alt war und man es bald renovieren würde. Thorben erinnerte sich zurück, als zum ersten mal in diese Kirche kam. Es war ein besonderer Augenblick an einem wunderschönen Tag. Es schien die Sonne und die Stadt war ruhig. Nachdem er ein Studiensemester in einer Dorfkirche verbracht hatte, schickte man ihn für höhere Aufgaben in die Landeshauptstadt. Seine Familie, allesamt Anhänger der katholischen Kirche, freute sich mit ihm und kam auf einen Urlaub mit ihm. Als er eintrat, sah er die gewaltigen Fenster mit ihren verschiedenen Mustern und riesige Statuen, die verschiedene historische Würdenträger der katholischen Kirche darstellten. Alles erstrahlte in einem hellen Farbton und sah so fröhlich aus, sodass Thorben diesen Ort nie wieder verlassen wollte. Dann erinnerte sich Thorben an seinen Oberpriester, doch als er sein Bild vor seinem eigenen inneren Auge betrachtete erschrak er plötzlich. Jemand öffnete die Tür. Er sprang auf und rannte los, doch nach einigen Schritten beruhigte er sich wieder und sagte sich, dass es nur ein neugieriger Tourist oder Kirchgänger sei. Ruhig ging er in den Altarraum und sah sich um. Es wirkte alles ganz anders, als an dem Tag wo er hier ankam. Nun war alles dunkel und die Sonne war hinter dicken Wolkenbergen versteckt. Einzig ein paar Kerzen erhellten gelegentlich einige Teile der Kirche. Es kam Thorben vor, als wäre er kein Priester sondern ein Teufelsanbeter in seiner Opferstätte. Nach einiger Zeit sah er einen Schatten am Eingang. Gemächlich schritt er näher und rief: „Wollen sie irgendwas hier? Wir haben geschlossen wegen baldiger Renovierungen.“ „Oh. Ich wollte mich eigentlich nur mal umsehen. Ich wohne schon lange hier und war noch nie hier gewesen“, antwortete Mario. „Ich kann sie ja einmal rumführen wenn sie wollen?“ „Das würden sie für mich tun, obwohl sie geschlossen haben?“ „Wir tun alles um neue Kirchenmitglieder zu bekommen. Viel zu wenige Menschen glauben an Gott und es werden immer weniger.“ Thorben stand nun vor Mario und musterte ihn. Er hatte ihn noch nie gesehen und wunderte sich was ihn dann hierher trieb. Er wollte Mario nicht recht Glauben schenken, dennoch wollte er ihn rumführen. Es interessierte ihn, wer denn um 6.30 Uhr in die Kirche wollte, da normalerweise die ersten Touristen erst gegen 10 Uhr oder 11 Uhr kamen.
Nachdem kleinen Rundgang war Mario glücklich über die Vorstellung, dass es noch so schlichte Dinge wie diese Kirche gab. Zwar war der Altarraum wie überall reich ausgestattet, doch die Zimmer der Prediger waren so einfach gehalten, dass man dachte man wäre im Mittelalter gelandet. Der kleine Garten, in dem einige Arten Gemüse und Obst angebaut wurden hatten ihm besonders gefallen und er beschloss auch endlich mal seinen eigenen Garten zu pflegen, den er bisher in Ruhe gelassen hatte. Zusätzlich hatte er außerdem noch einen neuen Freund gewonnen. Der Priester kam ihm von Anfang an sympathisch vor, auch wenn er ein wenig mysteriös wirkte, als wolle er etwas verbergen. Mario machte sich keine weiteren Gedanken darüber, verabschiedete sich von Thorben, stieg ins Auto ein und fuhr zur Arbeit.
Nachdenklich setzte sich Thorben wieder in sein Studierzimmer. Dieser Polizist könnte noch eine größere Rolle spielen, als dieser es sich jemals hätte vorstellen können. Beim einstündigen Rundgang hatten sie Zeit sich gegenseitig vorzustellen und sich zu unterhalten. Er hatte erfahren, dass Mario am Mordfall seiner beiden Gemeinschaftsmitglieder arbeitete und so einen Vorteil auf seiner Seite hatte. Doch gegenüber wem hatte er Vorteile? Er kannte den Feind genauso wenig, wie der Polizist den Mörder kannte. Trotzdem konnte er auf die Zusammenarbeit zählen, solange er ihn mit genügend Informationen fütterte. Thorben hatte sich eher als Zuhörer gegeben, da sich Mario alles von der Seele geredet hatte, was mit den Morden auch nur im Geringsten zu tun hatte. Er erwähnte auch einen anonymen Drohbrief, der sicherlich vom Mörder kam und dass er noch niemanden davon erzählt hatte. Thorben hatte ihm darauf geraten sich seiner Freunde anzuvertrauen, denn bei solchen Dingen ist gegenseitige Unterstützung sehr wichtig. Zum Schluss hatte er Mario versprochen, ein bisschen in der alten Bibliothek Nachforschungen anzustellen, da es sich wahrscheinlich um eine kirchlichen Mörder oder Gruppe handelte, die anscheinend schon über viele Jahre existierte.
„Und habt ihr was rausgefunden?“, fragte Mario die beiden andern. „Also, ich habe nichts interessantes rausgefunden. Zwar haben einige Leute mir ihr Herz ausgeschüttet, jedoch nichts sinnvolles beigetragen“, antwortete Sophie. „Was ist mit dir Lars? Hast du irgendwas wichtiges aus den Leuten herausbekommen?“ „Naja, es haben zwei alte Damen gesagt, dass sie einen Polizeitransporter gesehen hätten, der vom Tatort kurz nach einem Schrei weggefahren sei. Sie haben den Schrei als Reifenquietschen verdrängt und nicht weiter rausgeguckt.“ „Also ist ein Polizist der Mörder?“ „Nicht unbedingt. Ein Wagen wurde vor einem halben Jahr als gestohlen gemeldet, das ist der einzige Polizeitransporter, der nicht bei uns fährt und da der Täter anscheinend alles auf das kleinste Detail plant, würde ich ihm zutrauen, dass er diesen Wagen fährt.“ „Ja das könnte sein. Also bringt uns dass auch nicht weiter.“ „Und wie steht’s mit dir Mario? Hast du irgendwas tolles entdeckt?“, wollte Sophie wissen. „Fehlanzeige. Ebenfalls nichts. Dann müssen wir uns eben an die nächsten Sachen ranmachen. Ich werde heute mal den langweiligen Papierkram erledigen und dann noch ein bisschen die Presse befriedigen. Auch werde ich mich mit Melissa in Verbindung setzen. Ihr könnt derweil mit in der Gegend liegenden kirchlichen Mitgliedern sprechen, ob sie etwas darüber wissen.“ „Alles klar. Wird gemacht Boss!“, antwortete Lars, woraufhin Mario lachen musste. „Wann hat mich von euch schon mal jemand mit Boss angeredet?“ „Nie.“ „Na dann belasst es mal bei dem einen mal. Ich mag es nicht, wenn ich die Verantwortung übernehmen muss.“ Lachend gingen Sophie und Lars hinaus und ließen Mario alleine.
5.Kapitel
Karstens Telefon klingelte und er ging schnell aus dem vollen Konferenzraum hinaus und nahm das Gespräch an. „Nummer 2 ist erledigt, wir tauchen wieder unter“, kam es verzerrt aus dem Telefon. Ohne ein Wort zu sagen legte er auf und marschierte geradewegs in sein Büro. Seine Sekretärin war überrascht ihn schon zu sehen, da er doch gerade erst vor ein paar Minuten gegangen war. „Keine Besucher und keine Telefonate. Wimmeln sie jeden ab, egal wer es ist“, rief Karsten. Die Frage, was denn los sei, schluckte die Sekretärin wieder runter, nachdem ihr Chef ihr mit strenger Miene diesen Befehl gab. Ruhig lies sich Karsten in seinen Sessel fallen und zog das Telefon zu sich heran. Er wählte eine Nummer die eingespeichert war und nachdem gewählt wurde, knackte es neunmal und Karsten wiederholte den Satz der ihm vor kurzem durch sein Handy entgegenkam.
„Morgen!“, rief Sophie Stimme Mario entgegen. „Morgen. Seit wann bist du denn schon hier?“ „Och. Ich bin gerade erst gekommen. Aber du wirst mir nich glauben, was vorhin passiert ist.“ „Na nu sag schon. Spann mich nicht auf die Folter. Ich hatte keine so angenehme Nacht.“ „OK. Ich hab schon wieder einen anonymen Anruf bekommen. Der Anrufer nannte mir den Namen des zweiten Opfers: Roland Kulinski. Als ich ihn dann fragte, wie er denn hieße, antwortete er ziemlich gereizt: Was interessiert dich das denn. Das geht dich gar nichts an. Danach legte er auf.“ Eine Pause entstand, in der Mario versuchte zu überlegen, wer dieser Anrufer war, doch er konnte sich niemanden einbilden außer den Mörder, doch der würde nicht so dumm sei und bei der Polizei anrufen. „Was ist Mario?“, fragte Sophie neugierig. „Das ist komisch. Wieso ruft jemand an und hilft uns und will nicht seinen Namen sagen. Das passt nicht zusammen. Ich wette der Mörder ist nicht alleine, sondern hat noch ein paar Komplizen.“ „Da könntest du recht haben. Was gedenkst du nun zu tun?“ „Ich werde mich noch mal Melissa in Verbindung setzen und fragen, ob sie schon etwas herausgefunden hat und dann müssen wir uns mal daran machen, Leute zu überprüfen, die in irgendeinem Sinn den Opfern näher standen. Egal ob sie nur Nachbarn, Arbeitskollegen oder Freunde sind. Doch dafür müssen wir mal wieder auf Lars warten.“
Thorben glühte vor Wut. Er war auf dem Weg in den Keller wo ihn eine versammelte Gemeinschaft erwartete. Bei sich trug er nur sein Handy, seine Pistole und zwei Zeitungen. Unten angekommen stieß er die Tür auf und schleuderte sie wieder in den Rahmen. Er befand sich nun in einem großen Raum, den ein normaler Bürger wahrscheinlich für ein Essenssaal gehalten hätte. An den Wänden hingen Bilder und in der Mitte stand ein langer Tisch, an dem 17 Männer saßen. Jeder von ihnen war so schnell wie möglich hierher angekommen, als sie einen Anruf erhielten, indem ihnen mitgeteilt wurde, dass eine Krisensitzung notwendig wäre und sie wüssten wo sie sich treffen. Verwundert über die so plötzlich einberufene Versammlung der Gemeinschaft, fragten sich alle, was denn der Grund sei. Keiner kannte ihn, noch nicht einmal die engsten Vertrauten des Oberdieners. Thorben schritt zum Tisch und knallte die Zeitungen darauf. Danach setzte er sich in aller Seelenruhe. Die Männer, die in seiner Nähe saßen, begannen die Zeitungsartikel zu überfliegen und sahen gleich die Titelbilder. Es waren Fernaufnahmen von zwei Toten. Einer war gehängt und der andere geköpft worden. Thorben begann zu reden: „Pontmu und Roland konnten leider nicht erscheinen, denn sie weilen nicht mehr unter uns. Ich habe gestern Abend einen Brief erhalten, indem stand, dass ich mal versuchen sollte die beiden zu erreichen. Darauf hin wollte ich sie anrufen. Beide gingen nicht an ihr Telefon, sondern nach einiger Zeit ging die Sprachbox und eine verzerrte Stimme sagte, dass sie nicht mehr zu erreichen wären. Da war mir klar, dass sie wieder da sind. Sie sind nicht in den Weltkriegen gestorben, sondern haben überlebt und sie fangen wieder an ihren Kult auszuüben.“ Die 17 anderen sahen ihn ängstlich an. Sie wollten dies nicht glauben. „Das kann doch nicht dein ernst sein oder?“, fragte ein Mann mit einem langen Bart. „Denkt ihr ich etwa ich erzähle hier Stuss? Wir müssen uns zurückziehen, soweit dies möglich ist und andere arbeiten lassen. Wir werden jetzt täglich zusammenkommen. Natürlich jedes Mal woanders. Jeder sollte sich bewaffnen und notfalls auch andere Sicherheitsvorkehrungen treffen.“ Mit diesen Worten erhob sich Thorben und verließ den Raum.
„OK. Wir teilen uns auf. Sophie du fragst die Leute in der Umgebung des großen Feldes. Lars du gehst zur Kreuzung wo unser 2.Opfer starb und recherchierst dort ein bisschen. Ich nehm mir mal dann die Leute vor, bei denen Melissa vermutet hat, dass sie mit den Toten in Zusammenhang stehen könnten“, sagte Mario und alle drei machten sich auf den Weg.
So endlich das 5.Kapitel fertch. Wenn ihr Fehler findet, egal ob grammatische oder orthografische, könnt ihr sie posten.
4.Kapitel
„Also ist unser erstes Opfer nicht an Luftmangel gestorben“, fragte Mario Lars, der den Autopsiebericht schon gründlich durchgesehen hatte. „Nein! Er ist an einer Stichwunde ins Herz gestorben. Diese konnte man mit bloßem Auge nicht erkennen, da sie genau dort liegt, wo das aufgeritzte Fleisch ein Kreuz bildet.“ „Dann wird der zweite Tote ebenfalls so gestorben sein. Naja jetzt wissen wir zwar mehr, jedoch bringt dies uns auch nicht weiter. Hat denn schon jemand den Toten identifiziert?“ Sophie meldete sich zu Wort: „Ein anonymer Anrufer hat mir persönlich gesagt, dass es sich wahrscheinlich um Pontmu Tutard handelt. Ein eingewanderter Franzose, der schon mehrfach wegen Diebstahls angeklagt, jedoch nie verurteilt wurde.“ „Nun überprüft schon jemand, ob er eine Freundin beziehungsweise eine Frau hatte, wo seine Eltern leben und wer seine Freunde sind?“, wollte Mario wissen. „Ja ich habe Melissa Bescheid gegeben, als sie anrief. Sie hat auch etwas über ähnliche Morde gefunden. Sie meinte es wären viele Leute aufgehangen worden, doch nur wenige mit aufgeschlitztem Oberkörper. Sie hat mehrere Fälle rausgesucht und sie uns per Fax geschickt. Die Blätter liegen auf deinem Schreibtisch.“ Mario ging in sein Büro und holte sich die Blätter und überflog sie. Der letzte Fall war vor 156 Jahren. Es wunderte ihn nicht nur, dass sie solch einen alten Fall herauskramten, sondern auch, dass es überhaupt Aufzeichnungen über solch einen Fall gab. „Wo hat sie die Dinger denn her? Die sind ja uralt.“, sagte Mario. „Ja. Der älteste Fall liegt über 1872 Jahre zurück. Melissa sagte mir sie hat zwar eine Weile suchen müssen, doch schlie0lich sei sie auf einer Homepage für alte Polizeisachen gelandet, wo auch Überlieferungen von früher standen. Das komische ist, dass alle Aufzeichnungen 156Jahre auseinander liegen. Ob es vielleicht eine mysteriöse Organisation gibt, die dafür verantwortlich ist?“, fragte Sophie. „Na klar. Unser erstes Opfer wurde zwar erhängt, jedoch muss man seine Position bedenken. Er sah fast wie Jesus aus. Ich würde sagen es ist eine kirchliche Gruppe.“, rief Lars dazwischen. „Hm. Das glaube ich weniger, jedoch Sophies Ansatz ist schon mal nicht schlecht. Sophie red noch mal mit Sophie und sag ihr, sie soll auf der gleichen Internetseite nach ähnlichen Überlieferungen suchen und dann geh noch mal die Einzelheiten der Berichte durch. Vielleicht haben wir ja Glück. Lars und ich fahren zu einem alten Bekannten.“
„Hallo Hans. Schön dich zu sehen. Das ist Lars mein Partner beim Morddezernat.“, rief Mario einem Mann entgegen, der schon das Rentenalter erreicht hatte. „Ah Mario. Lang ist’s her seit wir uns gesehen haben. Toll das du mal wieder vorbeischaust. Was treibt dich den her?“, sagte Hans. „Wir brauchen deine Hilfe bei zwei Toten, die wahrscheinlich von einem und demselben Mörder umgebracht wurden. Wir haben alte Aufzeichnungen gefunden.“ So erzählte Mario von den bis zu 1872 Jahre alten Berichten. Und erzählte alles, was sie bis jetzt rausgefunden hatten. Hans war ein guter Zuhörer. Er unterbrach Mario kein einziges mal, wie Der Kommissar es von vielen anderen gewöhnt war. Schließlich kam er auf Sophies Vermutung und Lars Hirngespinst zu sprechen. Als er geendet hatte begann der Alte zu grübeln und sagte letztendlich: „Ich würde auch vielleicht auf eine kirchliche Gruppe tippen. Auf alle Fälle steckt kein Einzelner dahinter. Ich hab zwar noch nie etwas Ähnliches gehört, doch ich werde mich mal umhorchen und bei ein paar Freunden vorbeischauen.“ „Danke Hans. Du hast was gut bei mir.“ Mario und Lars wendeten sich zum gehen. Lars war unwohl zumute. Irgendwas an diesem alten Herren gefiel ihm nicht. Als ob er wüsste, dass er ihnen etwas verschwieg.
„Na endlich. Ich hab eine halbe Ewigkeit schon gewartet. Die Gerichtsmediziner haben das zweite Opfer überprüft und festgestellt, dass der Mann auch durch die gleiche Weise getötet wurde. Also haben wir es nun endgültig mit einem Serienkiller zu tun. Ich habe Melissa angerufen und ihr den neuen Auftrag genannt. Übrigens erwähnte sie, dass es nie solange dauerte bis sie Angehörige, Bekannte oder Freunde eines Menschen fand.“, platzte Sophie raus, als die Beiden andern das Büro betraten. „OK. Ganz ruhig. Wir haben also einen Serienkiller, der schon zweimal zugeschlagen hat und zwei Opfer die bisher keiner identifizieren konnte. Hört sich knifflig an. Gute Arbeit. Das reicht dann auch für heute.“, erwiderte Mario. Als er hinausgehen wollte drehte er sich Nocheinmahl um und wollte den Beiden von dem Brief erzählen, entschied sich dann jedoch dagegen. Sein Magen sagte ihm, er solle es lieber geheim halten.
Hi! Ich wollte mal meine Geschichte präsentieren, die natürlich noch in Arbeit ist. Ich wollte erstma nur nen paar Statements zu den bisherigen 3Kapiteln haben.
Die Lehren des Gardira
Prolog
Leise schlich sich Pontmu zum abgemachten Treffpunkt. Dort würde er die nötigen Informationen für den geplanten Raub bekommen. Es war schon kurz nach Mitternacht und er musste sich beeilen, damit er noch rechtzeitig kam. Pontmu beschleunigte seine Schritte und seine Schuhe hinterließen auf dem sandigen Weg Abdrücke. Nach kurzer Zeit sah er die alte Buche die verlassen auf einem großen Feld stand. Er sah niemanden, weshalb er seinen Gang wieder verlangsamte. Als er an dem Baum ankam, sah er sich um und entdeckte einen Baumstumpf, auf dem er es sich gemütlich machte. Die frische, kühle Brise strich durch das Gras und Pontmu hörte nicht, wie sich jemand von einem Ast schwang, sich hinter ihn stellte und ein Messer hervorholte.
1.Kapitel
Unruhig wachte Mario aus seinem Nickerchen auf. Er war in seinem Büro eingeschlafen, da er die letzten 20 Stunden gearbeitet hatte und einen Haufen an Papierkram erledigte. Mario hatte zuletzt wenig Zeit im Büro verbracht und viel recherchiert. Nun war der Fall abgeschlossen und man verlangte von ihm den Bericht. Gelassen nahm er seinen Kaffeebecher und schlürfte genüsslich. Plötzlich riss ihn das Telefon aus seiner Ruhe und er hatte sich am lauwarmen Kaffee verschluckt. „Morddezernat!“, meldete sich Mario. „Mario du musst sofort kommen. Wir haben einen Toten in Berlin. Auf dem großen Feld an der Landsberger Straße.“, rief eine tiefe Stimme. „OK Lars, ich komme.“ Mario legte auf und trank schnell den restlichen Kaffee und machte sich auf zum Mordplatz.
Ruhig wartete David in dem Versteck in dem er hauste. Es war dunkel und es gab keine Lampe hier. Nur durch Ertasten der Wände konnte man wieder herausfinden. Es stank nach den Ausdünstungen und Exkrementen einer weiteren Person die in einer anderen Ecke saß. David betätigte den Lichtschalter seiner Uhr und bemerkte, dass es Zeit war anzurufen. „Nummer eins ist fertig!“, sagte er kurz und knapp und ohne eine Antwort zu erhalten, legte sein Gegenüber auf.
Mario stieg aus seinem Wagen aus und guckte sich um. Die anderen hatten das Gelände weiträumig abgesperrt, was ihn wunderte, denn er sah nichts außer ein Paar Polizistin die an einem Baum lehnten. Verwirrt ging Mario auf sie zu. Bevor er sie fragen konnte, hörte er wieder die tiefe Stimme: „Ah! Endlich bist du da. Komm mit, dass musst du dir ansehen.“ „Ganz ruhig Lars. Ich komm ja schon. Irgendwelche Informationen zu dem To-“ Der Rest blieb Mario im Halse stecken. Das was sich ihm darstellte war übel erregend und grausam. Ein Mann, um die dreißig, hing mitten in der Luft, die Hände nach oben gestreckt und der Oberkörper von ihm war kreuzförmig aufgeschlitzt worden.
2.Kapitel
„Wir haben ein unidentifiziertes Opfer, keine Hinweise auf den Täter und wissen eindeutig, dass es sich um Mord handelt. Wir haben keinen Anhaltspunkt und keine Spur die wir verfolgen könnten. Ist denn jedenfalls schon der Autopsiebericht da?“, fragte Mario. „Nein, der ist immer noch nicht da, aber vielleicht habt ihr ja auch was übersehen,“ meinte Sophie, die als zweite Ermittlerin neben ihm arbeitete. „Das wage ich zu bezweifeln. Der Tatort war ein Baum und das Feld wurde weitgehend abgesucht. Wir haben es anscheinend mit einem Profi zu tun, der keine Spuren hinterlässt.“ „Jeder Mörder hinterlässt Spuren. Wenn im Autopsiebericht auch nichts steht, müssen wir unsere Fantasie spielen lassen und wie der Killer denken. Außerdem hat so ein Profi wie er immer ein Markenzeichen.“ „Von unserm Mann ist es wohl der aufgeschlitzte Oberkörper“, meldete sich Lars zu Wort. „Wahrscheinlich. Sag Melissa bescheid. Sie soll mal etwas über ähnliche Fälle raussuchen. Und dann machen wir erst mal Schluss für heute.“, sagte Mario, der sich seine Füße schon fast Wund gelaufen hatte, weil er wie ein Wiesel im Raum hin und her gelaufen ist.
Mario stieg ins Auto und fuhr los. Seine Gedanken schwirrten zunächst um den Toten, der an einem Baum aufgehangen wurde. Er konzentrierte sich noch mal auf den Tatort, um vielleicht irgendwas zu bemerken was ungewöhnlich gewesen war, doch es half nichts. Er bog Am Rosenhag ab und hielt an der Hausnummer 87. Er freute sich auf ein schönes Essen, das seine Frau gezaubert hatte und auch auf seine kleine Tochter, die ihn mit ihren großen Augen anguckte. Er schloss die Tür auf und roch schon das fast fertige Essen. „Hallo Schatz! Und wie war dein Tag?“, rief Gerda, seine Frau und wartete seine Antwort nicht ab und kam in den Flur. „Es ist ein Brief für dich angekommen. Er wurde von einer Botenfirma persönlich zu dir gebracht und man sagte mir ich soll ihn nicht öffnen. Hast du etwa eine heimliche Verehrerin.?“ Sie lachte kurz und holte aus einer Schublade den Brief, „Jedenfalls keine die mir bekannt wäre.“, sagte er und küsste sie. Was für ein Glück er mit ihr hatte. Sie war nicht nur wunderschön, trotz ihrer 49 Jahre, sondern auch lustig und immer treu, auch wenn sie manche Krise hatten überstehen müssen. Gerda huschte wieder in die Küche und er hängte seinen Mantel am Haken auf. Er nahm den Brief und ging ins Wohnzimmer, wo Josephine saß, seine 3 jährige Tochter. Er legte den Brief auf einen kleinen Tisch, der in der Ecke stand und setzte sich zu Josephine und begrüßte sie. Schnell drückte sie ihn und setzte sich wieder vor den Fernseher wo eine Zeichentrickserie nach der anderen lief. Er ließ sich in seinen Sessel fallen und entspannte ein paar Minuten. Dann öffnete er den Brief. Müde las er ihn:
Hallo Mario,
Schön dass sie diesen Fall übernommen hast.
Sie müssen ihn aufklären, doch seien sie vorsichtig.
Wühlen sie nicht zu tief in alten Geschichten,
sonst zählen sie auch bald dazu.
Gardiras Diener
Er las ihn noch einmal und noch einmal und wusste nicht was er damit anfangen sollte. Jedenfalls wusste jemand schon nach kurzer Zeit, dass er mit diesem Fall betraut war.
Die ganze Naht lag Mario noch wach und ging den Brief gedanklich immer und wieder durch, ohne draus schlau zu werden.
3.Kapitel
Ding! Dong! Mit einem wachsamen Blick ging Roland zur Tür und versuchte vorher durchs Fenster einen Blick auf die Person zu werfen, die etwas von ihm wollte. Vorsichtig öffnete er die Tür. „Hallo Sir. Wir hätten gern einige Aussagen über bestimmte Dinge. Würden sie mit zum Wagen kommen?“, fragte ein Polizist, der anscheinend ein Verbrechen untersuchte. Roland traute ihm nicht wirklich: „Um was geht es bei dieser Sache?“ „Letzte Nacht wurde jemand in dieser Gegend ermordet, und wir würden gerne wissen, ob sie bestimmte Sachen identifizieren könnten.“ „Ach sie meinen den Mann auf dem Feld. Ich habe darüber in der Zeitung gelesen. Na gut, ich habe aber nicht viel Zeit.“ „Wir brauchen auch nicht lange. Folgen sie mir zum Wagen“ Innerlich lachte der Polizist auf: - Wenn du wüsstest - Ruhig gingen sie zur Hintertür vom Wagen. Der Polizist öffnete und bat Roland die Gegenstände anzugucken die dort aufgestellt waren. „Gehörten dem Toten diese Sachen?“, wollte Roland wissen. „Oh nein! Wir glauben sie gehören dem Täter.“ Roland dachte nach. Das kann nicht sein. Er hatte im Radio gehört, dass die Polizei keinen Hinweis auf den Täter hatte. Roland drehte sich um und wollte fragen, wo sie dies gefunden hatten. Doch er kam nicht mehr dazu denn plötzlich spürte er einen dumpfen Schlag auf dem Kopf und im nächsten Moment fiel er vornüber in den Wagen.
„Mario wir haben schon wieder einen Toten. Zwar ist der Tote nicht aufgehangen worden, hat jedoch den Oberkörper ebenfalls aufgeschnitten.“, sagte Sophie, als Mario kurz nach 7 Uhr morgens ins Büro kam. „Dann haben wir es wahrscheinlich mit einem Serienkiller zu tun. OK. Du und ich, wir fahren zum Tatort. Lars du gehst zur Gerichtsmedizin und machst den ein bisschen Druck, damit die uns den Autopsiebericht schnellstmöglich geben.“
Mario und Sophie stiegen an der Höwnoer Straße Ecke Risaer Straße aus. Sie sahen schon mitten auf der Kreuzung den Tatort und erwarteten das schlimmste. Das bekamen sie auch zu sehen. Mitten auf der Straße war eine Guillotine aufgebaut und man sah den schlafen Körper auf einem Tisch liegen. Die Klinge war unten und in einem Auffangbecken, das mit Wasser gefüllt war lag der Kopf. Sophie drehte sich um und musste sich fast übergeben. Sie war noch nicht lange dabei und hatte noch nie einen so brutalen Mordfall bearbeitet. Einigen Polizisten ging es ähnlich, doch Mario hielt stand. Er musste standhalten, denn er war ermittelnder Mordkommissar, auch wenn er so etwas noch nie gesehen hatte. Den Toten hatte man vorsorglich auf den Rücken gelegt und man sah das Kreuz, dass zum Täterprofil passte.
Ps: Wer gramtikalische und orthografische Fehler findet bitte Posten. Danke