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Ameise
04.12.2004 16:44

Na, ich hab sie jetzt mal gelesen, ich kann nur sagen: RESPEKT!
Da stimmt einfach alles.

*hüstel* um noch mal auf meine Geschichte zurück zu kommen...



Ein Windstoß trieb ihm Sand über seine Brille in die Augen und für kurze Zeit wurde er Orientierungslos. Er taumelte zurück gegen den Wagen und rieb sich panisch die Augen. Als er wieder einigermaßen gut sehen konnte, blinzelte er in ein Gewirr aus Blut und Sand. Ein Tier, scheinbar ein Coyote, lag vor der Fahrertür. Ben erkannte im Augenwinkel das das Tier in zwei Hälften geteilt wurde, es schien einfach in der Mitte auseinander geplatzt zu sein. Das Fell und einige Organe waren nach außen gebärst. In Ben stieg der innige Drang hoch, sich zu übergeben, aber er beherrschte sich, so gut es ging, indem er sich einredete, das das Tier ums Leben kam, als der Truck von der Fahrbahn abkam. Er überschritt eine Art innere Grenze, als er über den Kadaver stieg und wurde ruhiger. „Hallo?“, rief er unsicher an der Unterseite des Trucks hoch. Keine Antwort. Er schluckte einen Klos im Hals herunter und erklomm vorsichtig den LKW. Erst jetzt fiel ihm auf, dass auch Blut an der Unterseite des Trucks klebte. „Es war ein Unfall“, sagte er zu sich selbst, um seine Gedanken zu untermauern. Oben angekommen, fand er die Fahrertür geöffnet vor. Er wollte nicht wissen, wer oder was sich ihm in der Kabine zeigen würde, die Panik stieg wieder in ihm hoch. Er atmete schwer aus und beugte sich nach vorne.
Don Grace lag eingekeilt zwischen dem Beifahrersitz und dem Handschuhfach. Eine Platzwunde auf der Stirn lies ihm Blut über sein Gesicht tropfen. War es seines, das er draußen gesehen hatte? Nein, er hätte sich unmöglich aus dieser Position befreien können. Das drängte Ben die Frage auf, ob der Kerl noch leben könnte? „Hallo?“, fragte er nochmals. Wieder bekam er nur Schweigen als Antwort. „Sir, können sie mich hören?“ Nichts. Vorsichtig begann Ben mit dem Abstieg in die Kabine. Er klammerte sich um das Lenkrad und betätigte aus Versehen die Hupe. Das lies den Scheintoten aufschrecken. „Was ist passiert?“, rief er, „Wer sind sie?“ Ben erschrak ebenfalls und wäre fast auf ihn drauf gefallen, konnte sich aber noch rechtzeitig festhalten. „Ganz Ruhig, beruhigen sie sich! Sie hatten einen Autounfall. Bleiben sie liegen, sie könnten sich etwas gebrochen haben!“ Don sah an sich herunter, sein Blick kam bei dem eingekeiltem Bein an. „Mein Bein...“ – „Bleiben sie liegen. Ich helfe ihnen raus.“ Er packte ihn unter den Achseln und zog ihn vorsichtig unter dem Handschuhfach heraus. Don schien unter Ben‘s Händen bewusstlos zu werden. „He!“, rief Ben, „Bleiben sie wach!“ Er schreckte hoch und drohte darauf wieder die Augen zu zu machen. „Wach Bleiben“, drängte Ben, „Hören sie? Hey, sagen sie mir ihren Namen, wie heißen sie?“ Er blickte irritiert dreien und sagte schließlich: „Don Grace. Ich habe eine Frau und ein Kind. Arbeite als Trucker... mag den Job.“  „Gut, Don. Was haben sie geladen? Erinnern sie sich daran?“, fragte Ben, um zu verhindern, das er noch mal bewusstlos wurde. „Geladen? Ich... Fässer... Wasserfässer. Für eine Tankstelle hier in der Gegend.“ Ben zog ihn aus der Fahrerkabine. „Können sie stehen?“, fragte er. „Ich versuch’s.“ Er stützte sich auf das andere Bein und stand relativ gerade auf dem Boden. „Gut. Hören sie, ich werde jetzt als erstes runter gehen, dann kommen sie nach, verstehen sie? Ich werde sie stützen.“ Ben begann mit dem Abstieg und hielt Don die Hand hin. Er schaffte es, auch wenn er einmal mit dem Bein abknickte und schrie, aber dennoch schien es nicht gebrochen zu sein. Er hing sich unter Ben’s rechten Arm und lies sich von ihm stützen. „Sind sie... mit dem Auto da?“, fragte er abwesend. „Ja.“ Ben wollte nicht wissen, wie man sonst in diese Gegend kam, unterließ es auch zu fragen. Er schleppte ihn zu seiner Corvette und öffnete die Beifahrertür. Vorsichtig setzte er ihn ab und Don entspannte sich sichtlich. Er betastete seine Stirn, bis er auf die Wunde stieß. „Im Handschuhfach ist ein Verbandset.“, sagte Ben, währende er einstieg. Sein Beifahrer öffnete unschlüssig das Fach und nahm einen Verband heraus. „Warten sie, ich helfe ihnen.“, sagte Ben und nahm ihn ihm ab. Er drückte den Verband gegen Don’s Kopf und wickelte in langsam herum. Als er bei den Ohren ankam, kam der Brechreiz wieder in ihm hoch...

Athoron
01.12.2004 00:05

Kleiner hässlicher und ungeduldiger Junge, es äussern sich so gut wie NIE Leute zu einer Geschichte, wenn sie vom Autor bereits was gesehen haben! Man nehme die Story die ich geschrieben habe, schon nach kurzem kamen keine Statements mehr...hat ja auch anscheinend keiner vermisst ;D.

Ameise
30.11.2004 21:49

Jemand sagte mir ich wäre ein häßlicher, ungeduldiger Jung. Mag ja sein, dass ich häßlich bin, mag auch sein, dass ich ungeduldig bin, aber ich bin garantiert kein ... ähem... jedenfalls will ich damit andeuten, dass ich mal ein paar Stellungnahmen zu dieser Story haben will. Ja ja, drei Tage sind ne kurze Zeit, aber ich lebe ja auch nicht für ewig... das heißt noch nicht, aber das steht nicht zur Debatte! Ich poste in der Zwischenzeit schon mal ein Teil der Geschichte:


Ben Taylor hatte zu diesem Zeitpunkt ganz andere Probleme. Er hatte gerade an einer entlegenen Tankstelle aufgetankt (und, so schien ihm, aufgrund einiger ächzenden Geräuschen, die Zapfsäule leer gemacht) und jetzt fiel die Klimaanlage aus. Man muss dazu erwähnen, dass Benjamin S. Taylor seinen Wagen selbst auf Vordermann gebracht hat. Es war mühevolle Kleinarbeit gewesen, die alte Corvette auf den neusten Stand der Technik zu bringen, aber es lohnte sich. Heraus kam eine, in stilistischem Rot gehaltene Stingray mit einigen selbst geschweißten Innereien [Hier für ale, die es sehen wollen]. Laut TÜV konnte man damit sicher über die Straßen brettern und genau das tat Ben. In so einem Wagen erregte er die gewünschte Aufmerksamkeit allemal, denn alles was ihm fehlte, war eine Beifahrerin.
„Oh, scheiße...!“, murmelte Ben und klopfte auf das Armaturenbrett. In so einer verlassenen Gegend sieht man es nicht gerne, wenn die Klimaanlage ausfällt. Denn Ben Taylor war auf dem selben einsamen Highway unterwegs, wie Don Grace. Er hatte gerade ein, scheinbar verlassenes, Dorf passiert, dass aus einigen spärlich zusammen gezimmerten Hütten und einer Art Supermarkt bestand, der als Dorfzentrum diente. Nun war er in einer noch heißeren Gegend angelangt, als es zuerst schien. Denn ohne funktionierende Klimaanlage sah das ganze schon ein bisschen anders aus. Er wischte sich Schweiß von der Stirn und beschloß in diesem Augenblick rechst heran zu fahren, um die Armaturen zu checken. Als die rote Corvette den Asphalt verließ, wirbelte sie Staub auf, der in beachtlichen Mengen an dem Lack kleben blieb, aber Ben bemerkte es nicht. Er klopfte auf die Schlitze der Lüftung, dann gegen die freie Fläche neben dem Radio. Als schließlich nichts passierte, holte er einen Schraubenzieher aus dem Handschuhfach und schraubte an dem Belüftungssystem herum, bis er es nach einigen erschöpfend heißen Minuten aufgab. Er stieg aus und vertrat sich ein wenig die Beine, rauchte eine Zigarette in der leichten Böe dieser Einöde und entdeckte Don‘s Truck. Am Horizont, verschleiert durch das ungeheure Hitzeflimmern, sah er ihn: Einen großen weiß - blauen Truck umgekippt daliegend im Sand der endlosen Wüste. Auf eine fast schaurige Art streckte er ihm seine Unterseite entgegen. Ben war sich zuerst nicht sicher, was er davon halten sollte, war es eine Illusion, eine Fata Morgana? Bei näherem Hinsehen redete er sich ein, dass es nur eine abartige Felsformation sei und kein verunglückter LKW. Dann dachte er an unterlassene Hilfeleistung und stieg mit einem mulmigem Gefühl in der Magengrube zurück in seine Corvette. Er fuhr die Straße entlang, stets die Augen auf einen imaginären Punkt in der Mitte der Fahrbahn gerichtet, um nicht an diese Fata Morgana erinnert zu werden, bis er schließlich davor stand. Langsam und wie in Trance brachte er den Wagen zum stehen. Er drehte seinen Kopf langsam in die Richtung, in der er die Felsformation vermutete, fast mit der Absicht, etwas scheußliches zu erblicken. Er lies den Wagen langsam an der Rückseite des Trucks vorbei rollen und sah... eine geöffnete Tür. „Es ist echt!“, versuchte er seinem Gehirn klar zu machen, schaffte es endlich und stieg aus.

Denkt daran, ich will hier keine Selbstgespräche à la Invasion führen!

Ameise
27.11.2004 23:39

ähem: Folgende Geschichte ist eine Art inoffizielle Vorgeschichte zu "Die Invasion" und (das ist an alle Admins gerichtet:) hat sonst absolut nichts mit dieser Geschichte zu tun! Lange Rede - kurzer Sinn: Diese Geschichte spielt im Jahre 1986, was den Titel erklären würde und hat sonst nichts mit Steve Mathews oder irgendwelchen Raumstationen zu tun, ist aber dennoch die Vorgeschichte... Sehr kompliziert, aber wenn ich mit allem fertig bin, wird hoffentlich alles geklärt sein!
Hier ist jedenfalls erstmal der Anfang:


1986
Nur Sand, endloser Sand erstreckte sich zu beiden Seiten des Asphalts. Am Horizont zeigten sich dunkelrote Gebirge, die in ihrer Form Ähnlichkeit mit einer Zigarre hatten. Staub lag in der Luft und eine leichte Böe wehte ihn über die Fahrbahn. Es gab Zeiten, da wurde die ganze Straße streckenweise vom Staub überschüttet, so das man nur vage schätzen konnte, wann man in die Wüste abdriftete.
Es war eine alte, fast tot wirkende Gegend hier. Es versteckten sich Schlangen und Skorpione unter den wenigen Steinen, die man hier fand, es fehlte nur noch ein ausgetrockneter Rinderschädel, der das Klischee perfekt machte, aber Rinder gab es hier schon lange nicht mehr. Die Straße zog sich als einziges Zeichen menschlicher Einmischung durch die unberührte Natur. Und in gerader Linie über ihr, die Sonne. Es war heiß an diesem Tag, so heiß wie seit langem nicht mehr. Das Hitzeflimmern hatte einen neuen Rekord erreicht, aber welcher arme Teufel hätte das protokollieren sollen? Wer hier durch wollte, sollte entweder einen großen Wasservorrat dabei haben oder eine gute Klimaanlage, am besten beides. Ein Skorpion hatte es irgendwie geschafft, unter einem Stein hervor zu kommen und nährte sich zaghaft dem Highway. Er erblickte unglücklicherweise 18 schwere Räder, die ihn innerhalb von Sekunden überrollt hatten. Am Steuer dieses Ungetüms von Truck saß Don Grace, fröhlich summend und sehr entspannt. Wenn man auf einer Straße wie dieser fuhr, konnte man sich tatsächlich sehr gut entspannen, denn Dons einziges Problem zu diesem Zeitpunkt war eine Kurve, aber die wird so schnell nicht auftauchen. Die Eintönigkeit der Straße war geradezu hypnotisierend. Er war nun schon mehrere Stunden in dieser wüsten Gegend unterwegs und laut seiner Karte auf der richtigen Route. Es war die leichte Abenddämmerung, die in langsam schläfrig machte. Von Zeit zu Zeit döste er ein, versuchte sich mit einem Lied wach zu halten, doch das Radio schläferte ihn noch mehr ein. „Schlaf, gesunder Schlaf“, dachte er noch, ehe er eindöste. Lange Zeit geschah nichts, doch dann sackte er nach rechts ab und zog das Lenkrad mit sich. Der gewaltige Truck hob sich fast von der Straße; der Hänger drückte gegen die Fahrerkabine, als das Fahrzeug durch den Sand rutschte. Don schaffte es im Halbschlaf irgendwie die Bremsen zu betätigen, woraufhin der gesamte Truck in eine Schräglage fiel und nach wenigen Metern kippte.
Er wusste nicht genau, wie viel Zeit seit dem Unfall vergangen war, aber wenn er eines wusste, dann das er sehr hungrig war. Don Grace lag eingekeilt zwischen dem Beifahrersitz und dem Handschuhfach und betete, dass jemand auf dieser gottverlassenen Straße vorbei kommen würde. Er schmeckte den bleiernen Geschmack von Blut in seinem Mund und sein Bein schmerzte. Er bemerkte erst jetzt, dass ihm Blut auch ins Auge tropfte. „Platzwunde“, murmelte er, wobei sich seine Stimme merkwürdig fremd anhörte. Er machte kurz die Augen auf und sah sich um. Es war dunkel, kein Lichtstrahl durchzog die bohrende Schwärze um ihn herum, die Fahrertür hatte sich leicht geöffnet und aufgrund seiner Position nahm er an, dass sie gen Himmel zeigte. Er hörte plötzlich, wie jemand an der Seite hoch kletterte. Dann gab es eine Zeitlang nur Stille. Einige murmelnde Geräusche drängen an sein Ohr und dann sah er es. Die Tür wurde angehoben und er starrte es an. Seine Gedanken schmerzten, sein Kopf dröhnte und in diesem inneren Tohuwabohu durchkämpfte ein Gedanke sein Hirn: „Was in Gottes Namen ist das?“